Jena. Ein explosiver Austausch fand statt, als Burschenschafter in Jena ranghohe Politiker der AfD und des BSW begrüßten. Im Mittelpunkt stand die Kontroverse um die Aufarbeitung der Corona-Politik in den Parlamenten. Der Verband verkündete stolz die Anwesenheit von Friedrich Pürner, einem BSW-Abgeordneten im Europaparlament, der aufgrund seiner kritischen Äußerungen zur Corona-Politik bekannt wurde.
Doch das war nicht alles! Auch Jens Dietrich, ein Thüringer AfD-Landtagsabgeordneter, war am Sonntag anwesend. Gemeinsam mit dem BSW und einigen CDU-Abgeordneten hat die AfD die Einrichtung eines Corona-Untersuchungsausschusses im Thüringer Landtag beantragt. Was genau wurde Interessierten in der versammelten Runde mitgeteilt?
Burschenschafts-Meeting: Politik trifft Tradition
Der Sprecher der Allgemeinen Deutschen Burschenschaft (ADB) bestätigte, dass auch Mitglieder anderer Parteien zu diesem umstrittenen Burschenschaftstreffen eingeladen wurden. Allerdings scheinen einige der angefragten Politiker entweder nicht zu antworten oder aus terminlichen Gründen abzusagen. Die ADB, die rund 4.000 Mitglieder aus 27 Burschenschaften an 18 deutschen Hochschulen vereint, ist ein Dachverband, der sich 2016 von einem anderen Verband abgrenzte, der für völkisches Gedankengut bekannt ist.
Die Burschenschaften stehen traditionell für national-konservative Ansichten. Zwischen 2016 und heute gibt es immer wieder Diskussionen über ihre Verbindung zum Rechtsextremismus. Das alljährliche Treffen des Burschentags in Jena macht deutlich, wie wichtig diese Tradition für einige Mitglieder ist, während die Fragen nach der Verantwortung während der Corona-Pandemie den politischen Diskurs weiter anheizen.