In einem dramatischen Aufruf zur Wachsamkeit hat der Kommandeur des Landeskommandos Baden-Württemberg, Michael Giss, die alarmierende Situation der Bundeswehr in Bezug auf die militärischen Bedrohungen durch Russland angeprangert. Während eines festlichen Empfangs in der Wildermuth-Kaserne in Böblingen, wo die Militärmusik im Fackelschein ertönte, äußerte Giss scharfe Kritik an Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und dem Staatsministerium, die ihm den Zugang zu entscheidenden Gesprächen verweigert haben. „Ich bin der militärische Berater des Ministerpräsidenten. Deswegen gehört es sich einfach, dass ich mich da vorstelle“, erklärte Giss und betonte die Dringlichkeit, Baden-Württemberg als zentrale Drehscheibe für NATO-Truppen im Verteidigungsfall vorzubereiten.
Staatsministerium reagiert kühl
Die Bundeswehr warnt eindringlich vor der akuten Bedrohungslage in Deutschland, die durch ständige Cyber-Angriffe und Sabotageakte geprägt ist. Giss hebt hervor, dass die Vorbereitungen für einen möglichen NATO-Verteidigungsfall in den nächsten vier bis sechs Jahren unerlässlich sind. Die FDP und die Landes-SPD kritisieren die Prioritäten des Ministerpräsidenten und fordern ein sofortiges Gespräch, um die Sicherheit des Landes nicht zu gefährden. „Putin ist unberechenbar, der Angriffskrieg Russlands könnte jeden Moment auch auf die NATO übergreifen“, warnt FDP-Abgeordneter Hans-Dieter Scherer und fordert Kretschmann auf, die Bundeswehr nicht weiter zu ignorieren.