Gestern hat der Bundestag in seiner ersten Sitzung nach dem Aus der „Ampel“ einen umstrittenen Antrag verabschiedet, der den Schutz jüdischen Lebens in Deutschland stärken soll. Mit breiter Mehrheit stimmten SPD, Grüne, FDP und Union für den Antrag mit dem Titel „Nie wieder ist jetzt: Jüdisches Leben in Deutschland schützen, bewahren und stärken“. Obwohl dieser Antrag nicht rechtsverbindlich ist, könnte er weitreichende politische Konsequenzen nach sich ziehen.
Politische Forderungen und Kontroversen
Der Antrag fordert die Bundesregierung auf, sich „aktiv für die Existenz und die legitimen Sicherheitsinteressen des Staates Israel“ einzusetzen. Diese Forderung hat bereits im Vorfeld heftige Kritik ausgelöst, insbesondere aus der Kunst- und Kulturszene. Viele Stimmen warnen, dass die Meinungs- und Kunstfreiheit durch diesen Antrag gefährdet sein könnte.
Eine prominente Kritikerin ist die Historikerin und Rektorin des Wissenschaftskollegs zu Berlin, Barbara Stollberg-Rilinger. In einem Gespräch mit radio3 äußert sie Bedenken über die möglichen Auswirkungen des Antrags auf die Wissenschaft und die Freiheit des künstlerischen Schaffens. Die Debatte um den Antrag zeigt, wie sensibel das Thema ist und welche Spannungen zwischen Sicherheit und Freiheit bestehen.