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BOKU-Studie enthüllt Wege zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs für die Klimawende

Erneuerbare Energietechnologien sind entscheidend für die Reduzierung von Kohle, Öl und Gas, aber sie haben auch einen erhöhten Bedarf an Rohstoffen wie Kobalt, Lithium, Kupfer, Aluminium und Eisen. Eine neue Studie, an der die BOKU beteiligt ist, untersucht die Auswirkungen der Materialproduktion auf die Bereiche Mobilität, Wohnen und Ernährung im Zusammenhang mit der Klimawende.

Die Studie mit dem Titel „Demand-side Strategies Key for Mitigating Material Impacts of Energy Transitions“ wurde in der renommierten Fachzeitschrift Nature Climate Change veröffentlicht. Der Leitautor der Studie ist Felix Creutzig vom Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change in Berlin. Das Team der BOKU University, bestehend aus Helmut Haberl und Dominik Wiedenhofer, sowie Volker Krey vom International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) haben ebenfalls an der Studie mitgewirkt.

Die Studie zeigt, dass der Material- und Landbedarf für erneuerbare Energien, Elektroautos und nachhaltige Verkehrsinfrastrukturen in Zukunft zunehmen wird, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Zum Beispiel wird der Bedarf an Kobalt und Lithium für Elektroautos voraussichtlich um das Zwanzigfache steigen, und der Bedarf an Eisen, Aluminium und Kupfer für Windkraftwerke und Stromnetze könnte sich verdoppeln. Dies birgt ökologische und soziale Risiken auf regionaler und lokaler Ebene.

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Die Studie erstellt ein detailliertes Risikoprofil für jeden Rohstoff durch eine umfassende Auswertung der wissenschaftlichen Literatur. Dabei werden Faktoren wie der Landbedarf, die Auswirkungen auf die Biodiversität, der hohe Wasserverbrauch sowie Gesundheitsschäden und soziale Folgen berücksichtigt. Zum Beispiel stammt fast ein Viertel der weltweiten Aluminium-Produktion aus dem politisch instabilen Guinea, und der Großteil der Kobaltvorkommen befindet sich im vom Bürgerkrieg zerrütteten Kongo.

Die Studie betont, dass nachfrageseitige Maßnahmen einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des Materialverbrauchs leisten können. Dazu gehören die Verbesserung der Ressourceneffizienz, der verstärkte Einsatz öffentlicher Verkehrsmittel, das Recycling vorhandener Materialien und die thermische Sanierung von Gebäuden. Auch die rohstoffsparende Gestaltung von Photovoltaik- und Windkraftanlagen sowie der verstärkte Einsatz von wiederverwendbaren Rohstoffen können helfen, den Ressourcenverbrauch zu begrenzen.

Im Verkehrssektor könnten verkehrssparende Maßnahmen wie die Förderung aktiver Mobilität dazu beitragen, den Energie- und Materialbedarf zu senken. Im Gebäudesektor könnten natürliche Baumaterialien verwendet und Altbauten modernisiert werden. Weniger Fleischkonsum würde nicht nur die Gesundheit fördern, sondern auch den Materialverbrauch reduzieren.

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Die Forscher betonen die Notwendigkeit einer interdisziplinären Zusammenarbeit und innovativer Ansätze in der Politikgestaltung, um diese nachfrageseitigen Maßnahmen wirksam umzusetzen. Sie fordern die Integration solcher Strategien in globale Klimaschutzpläne, um eine umfassende nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten.

Tabelle:

| Rohstoff | Risikoprofil |
|————|———————————————————————————————————————————————————————————-|
| Kobalt | Soziale, ökologische und geopolitische Risiken, verteilungspolitische Herausforderungen |
| Lithium | Ressourcenkonflikte, Risiken für die Biodiversität, hoher Wasserbedarf |
| Kupfer | Risiken für die Biodiversität, Wassernutzungskonflikte, Gesundheitsschäden |
| Aluminium | Korruption, politische Instabilität in den Hauptförderländern, hoher Energie- und Wasserverbrauch |
| Eisen | Wassernutzungskonflikte, Verlust an Biodiversität, hohe CO2-Emissionen |
| Bauxit | Risiken für die Biodiversität, politische Instabilität in den Hauptförderländern, hohe CO2-Emissionen |
| Halbleiter | Hohe Umweltauswirkungen in der Produktion, ökologische und soziale Risiken aufgrund des hohen Konzentrationsgrads der Produktion in China |
| Solarzellen | Abhängigkeit von Importen, geopolitische und wirtschaftliche Risiken aufgrund des hohen Konzentrationsgrads der Produktion in China, hohe Umweltauswirkungen in der Produktion |
| Windkraft | Abhängigkeit von Importen, ökologische und soziale Risiken in den Abbaugebieten, der Großteil der Produktion wird in China durchgeführt |



Quelle: Universität für Bodenkultur Wien / ots

Quelle/Referenz
ots.at

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