Österreichs Bau- und Immobilienwirtschaft steuert auf eine entscheidende Wende zu. Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass das Ende der strengen KIM-Verordnung, die seit August 2022 in Kraft ist, als Katalysator für einen dringend benötigten Aufschwung fungieren könnte. Diese Verordnung stellte Banken strikte Anforderungen an die Wohnbaufinanzierung. Kredite durften nur vergeben werden, wenn mindestens 20 % Eigenmittel eingebracht wurden, die Rückzahlungsrate 40 % des Haushaltsnettoeinkommens nicht überschritt und die Laufzeit maximal 35 Jahre betrug. Kritiker, wie der Generalsekretär der Freiheitlichen Wirtschaft, Reinhard Langthaler, betonen, dass diese Regelungen die Branche stark belastet haben. Zudem führte eine Reihe von Leitzinssteigerungen zu dramatisch gestiegenen Finanzierungskosten, was viele Bauträger in einen Teufelskreis der Insolvenzen stürzte, wie ots.at berichtete.
Mit der Ankündigung des Auslaufens der KIM-Verordnung bis Ende Juni 2025 korreliert ein Rückgang der Zinsen, was Experten Hoffnungen auf eine Belebung des Marktes schürt. Wifo-Ökonom Michael Klien prognostiziert einen Aufschwung in der Bauwirtschaft, da die Attraktivität für Immobilienkäufer durch sinkende Zinsen wieder steigen könnte. Eine Meinungsumfrage unter Branchenakteuren, die kleinezeitung.at durchführte, zeigt eine einhellige Zustimmung zur Abschaffung der strengen Regelungen. Von verschiedenen Verbänden und der Politik wird betont, dass Eigentum dadurch wieder leistbarer wird.
Prognosen und Erwartungen
Die Branche freut sich über die mögliche Lockerung der Vorschriften. Klien sieht die Rückkehr zu einem freieren Markt als unvermeidlich an, wobei die Umsetzung und die zeitliche Koordination der Zinssenkungen entscheidend sein werden. Die weitreichende Kritik an der KIM-Verordnung könnte als Lehre für zukünftige Regulierungen dienen, die in Zeiten mit steigender Nachfrage und hohen Zinsen bereits eingeführt wurden, was die dringend benötigten Anpassungen an der Immobilienlandschaft unterstreicht. Der Bau könnte somit in naher Zukunft neue Impulse erhalten, die sowohl wirtschaftliche Stabilität als auch erhöhte Lebensqualität fördern.
Details zur Meldung