Politik

Bauernbund setzt auf heimisches Biogas für Energieunabhängigkeit

In einem Artikel von www.ots.at wird über die aktuelle Situation der Energieversorgung Österreichs berichtet. Das Land ist derzeit stark von russischem Erdgas abhängig, das über den Durchleitungsvertrag zwischen dem ukrainischen Energieversorger Naftogaz und der russischen Gazprom importiert wird. Dieser Vertrag läuft jedoch Ende 2024 aus, und die Ukrainier haben bereits angekündigt, ihn nicht zu erneuern. Diese Entwicklung hat potenziell deutliche Auswirkungen auf die Preise für die Verbraucherinnen und Verbraucher in Österreich.

Um die Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern, setzt der Bauernbund-Präsident, Abg. z. NR. DI Georg Strasser, auf heimisches Biogas. Die Bundesregierung unterstützt diese Idee und hat beschlossen, die Biogasproduktion in Österreich anzukurbeln. Dafür wurde das Erneuerbares-Gas-Gesetz (EGG) entwickelt, das den Ausbau der nachhaltigen Energieproduktion im Land vorantreiben soll.

Gemäß dem EGG soll ab dem Jahr 2030 jährlich 7,5 Terawattstunden (TWh) erneuerbares Biogas ins österreichische Gasnetz eingespeist werden. Damit sollen 10% des österreichischen Gasbedarfs abgedeckt werden. Ziel des EGG ist es, die Unabhängigkeit von internationalen Preisschwankungen zu gewährleisten und gleichzeitig die regionale Wertschöpfung zu fördern. Die heimische Land- und Forstwirtschaft spielt eine wichtige Rolle bei der Herstellung von klimaneutralem Biogas aus Reststoffen.

Das EGG wurde bereits im Wirtschaftsausschuss des Nationalrates behandelt. Dort konnten die Koalitionsparteien ÖVP und Grüne sowie die NEOS von der Regierungsvorlage überzeugt werden. Jedoch fehlte die notwendige Zweidrittelmehrheit, da SPÖ und FPÖ dagegen stimmten. Daher appelliert Bauernbund-Präsident Strasser an die Abgeordneten des Nationalrates, dem Gesetz zuzustimmen und die notwendige Mehrheit zu sichern. Er betont, dass die Ablehnung von Biogas zur verstärkten Nutzung von russischem Gas führen würde, was die Abhängigkeit Österreichs vergrößern würde.

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Der Bauernbund weist zudem darauf hin, dass in Österreich bereits rund 270 Biogasanlagen existieren. Diese Anlagen können das produzierte Biogas durch Veredelung zu Biomethan direkt ins Erdgasnetz einspeisen, wodurch nur geringe energetische Verluste entstehen. Davon profitiert insbesondere die Industrie, die dieses Gas dringend benötigt. Als Rohstoffe für die Biogasproduktion dienen unter anderem Ernterückstände, Wirtschaftsdünger, Zwischenfrüchte und weitere ungenutzte organische Abfälle sowie Klärschlamm. Der Gärrest aus der Produktion kann zudem als wertvoller Dünger für Land- und Ackerflächen genutzt werden. Durch das Erneuerbares-Gas-Gesetz sollen bis zum Jahr 2030 insgesamt 4,2 Millionen Tonnen klimaschädliches CO2 eingespart werden.

Die entscheidende Sitzung im Nationalrat zum Erneuerbares-Gas-Gesetz findet in der kommenden Woche statt. Es bleibt abzuwarten, ob das Gesetz die notwendige Mehrheit erhält und somit ein wichtiger Schritt in Richtung Energieunabhängigkeit und Versorgungssicherheit für Österreich gemacht wird.

Quelle: www.ots.at

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