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BASF schließt Werke: Was bedeutet das für Ludwigshafen und die Arbeitsplätze?

BASF kämpft mit gestiegenen Energiepreisen und schließt bereits mehrere Anlagen in Ludwigshafen, während das Unternehmen an einem radikalen Sparplan arbeitet, um bis 2026 jährlich 2,1 Milliarden Euro einzusparen und den Standort zukunftssicher zu machen – Experten warnen vor drastischen Folgen für Arbeitsplätze und die gesamte Region!

Inmitten gestiegener Energiepreise und anhaltenden Kostendrucks stehen der Chemieriese BASF und sein Standort in Ludwigshafen vor gravierenden Herausforderungen. Der Konzern hat bereits die Schließung von Anlagen für Adipinsäure, Cyclododecanon und Cyclopentanon angekündigt, und es werden weitere Stilllegungen nicht ausgeschlossen. Die Standortleiterin Katja Scharpwinkel hat jedoch klargestellt, dass BASF an Ludwigshafen festhalten will, auch um die Wettbewerbsfähigkeit im europäischen Chemie-Markt zu sichern.

Die Anpassungsmaßnahmen sind Teil eines umfassenden Plans, der darauf abzielt, BASF bis Ende 2026 rund 2,1 Milliarden Euro jährlich einzusparen. Diese Einsparungen sollen durch eine Straffung der Struktur und Kostenreduzierungen erreicht werden. Der Fokus liegt auf der Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit einzelner Anlagen, während gleichzeitig das Ziel ausgegeben wird, Ludwigshafen als führenden und nachhaltigen Chemiestandort in Europa zu positionieren.

Reaktionen aus der Politik und Industrie

Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt hat die Schwierigkeiten, in denen sich BASF befindet, als Teil einer größeren wirtschaftlichen Herausforderung für Deutschland eingeordnet. Sie fordert eine Überprüfung der bestehenden Auflagen und ein Abbau bürokratischer Hürden, damit die Industrie nicht weiter belastet wird. Schmitt setzt sich zudem für einen europäischen „Industrial Deal“ ein, um die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu stärken.

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Die Sorgen um die Arbeitsplatzsicherheit sind auch unter den Beschäftigten ausgeprägt. Roland Strasser von der Gewerkschaft IGBCE äußert Bedenken hinsichtlich der langfristigen Effekte der Unternehmensstrategien auf die gesamte Region und die Wertschöpfungskette. Der Wunsch nach einem mutigen Plan für eine nachhaltige Chemie-Produktion wird laut, um die Herausforderungen der Branche besser zu meistern.

Besonders betroffen von den aktuellen Entwicklungen sind auch die Unternehmerverbände, die einen starken Rückgang der Wettbewerbsfähigkeit anmahnen. LVU-Hauptgeschäftsführer Karsten Tacke betont die Notwendigkeit, die Energiepreise zu senken und den bürokratischen Aufwand für Unternehmen zu minimieren. Lediglich durch eine deutliche Reduzierung von Ge- und Verboten sowie effizientere Verfahren sind Fortschritte zu erwarten.

Zusätzlich fordert Ludwigshafens Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck Strukturhilfen für Unternehmen und Kommunen, um die ökologischen Transformationsprozesse zu unterstützen. Diese sind entscheidend für die wirtschaftliche Stabilität der zweitgrößten Stadt in Rheinland-Pfalz, die sich in einem tiefgreifenden wirtschaftlichen Wandel befindet.

Die politische Opposition äußert ebenfalls Besorgnis über die Situation. Die CDU im Mainzer Landtag spricht von einer Standortkrise, die auf die mangelhafte Energiepolitik zurückzuführen sei. Der wirtschaftspolitische Sprecher Helmut Martin fordert, dass die Bundesregierung effektive Maßnahmen ergreift, um ein konkurrenzfähiges Preisgefüge für die Industrie zu schaffen.

Insgesamt zeigt sich, dass die Pläne von BASF, den Standort Ludwigshafen schlanker und stärker zu machen, auf diverse politische und wirtschaftliche Widerstände stoßen, während der Konzern versucht, seine Position im internationalen Wettbewerb zu behaupten.

Weitere Informationen hierzu finden Sie in dem detaillierten Bericht auf www.welt.de.

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