Österreich steht an einem entscheidenden Wendepunkt in Bezug auf seine Außenpolitik und humanitäre Hilfe. Lukas Wank, Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung, warnt ausdrücklich vor den alarmierenden Prognosen für humanitäre Krisen weltweit. Laut dem aktuellen Humanitarian Global Overview 2025 werden mehr als 305 Millionen Menschen auf internationaler Hilfe angewiesen sein – das ist über 33 Mal so viel, wie in ganz Österreich leben. Wank nennt die Ursache klar: die verheerenden Folgen von Pandemien, Klimawandel und Kriegen, die in Regionen wie der Ukraine und dem Nahen Osten Millionen Menschen in die Not treiben. „Die nächste Bundesregierung ohne außenpolitische Visionen wäre fatal“, betont Wank, im Angesicht globaler Krisen ist ein weitsichtiger Ansatz unerlässlich, um Österreichs Ansehen auf der internationalen Bühne nicht zu schädigen, wie er anmerkt.
Die Auswirkungen von Kriegen, insbesondere das Aushungern von Zivilbevölkerung als Kriegstaktik, sind gravierend. Obwohl die UN im Jahr 2018 Hunger als Kriegswaffe klassifiziert hat, zeigen die Zahlen eine besorgniserregende Zunahme von Konflikten und damit verbundener Hungersnöte. Der Geschäftsführer nennt Beispiele aus dem Gazastreifen und dem Sudan, wo bereits viele Menschen vor den aktuellen Konflikten an Hunger litten. Wie militaeraktuell.at berichtet, sind die Folgen von Kriegen für die Zivilbevölkerung verheerend: Die Blockade von Nahrungsmitteln und humanitären Hilfen führt dazu, dass nicht nur viele Menschen hungern, sondern auch humanitäre Organisationen in ihrem Einsatz stark eingeschränkt werden.
Globale Verantwortung und Österreichs Rolle
Wank appelliert eindringlich an die koalierenden Parteien, eine umfassende humanitäre Strategie zu entwickeln, um die österreichische Hilfe nicht nur zu verstärken, sondern auch klar auf die Bedürfnisse der betroffenen Menschen auszurichten. Während zahlreiche humanitäre Organisationen an die Dringlichkeit ihrer Anliegen erinnern, betont Wank, dass Hunger ein menschengemachtes Problem ist, das durch verwehrten Zugang zu Lebensmitteln und Hilfsleistungen verstärkt wird. „Das Ziel muss sein, dass der menschengemachte Hunger der Vergangenheit angehört“, fordert er und richtet den Blick auf die Notwendigkeit stabiler Nahrungsmittelsysteme zur Bekämpfung der Armut in fragilen Ländern.
In einer Zeit, in der die humanitäre Finanzierungslücke alarmierend groß ist – zuletzt waren nur 40 Prozent des benötigten Budgets gedeckt – ist es unerlässlich, dass die internationale Gemeinschaft zusammenarbeitet, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Nur durch robuste langfristige Strategien kann die Abhängigkeit von externen Hilfslieferungen verringert werden, um der Zivilbevölkerung in Krisenzeiten eine selbständige und sichere Existenz zu ermöglichen, worauf Wank und viele andere Experten immer wieder hinweisen. Österreichs Handeln in der internationalen Gemeinschaft wird entscheidend für die Zukunft vieler gefährdeter Menschen sein, als wäre jedes einzelne Leben von Bedeutung.