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Apotheken ohne Apotheker: Oberhausener Apotheker schlagen Alarm!

Apotheker in Oberhausen warnen vor den Plänen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach, ab August 2024 Apotheken ohne Apotheker einzuführen, da sie eine erhebliche Gefahr für die Versorgungsqualität und den Schutz von besonders verletzlichen Gruppen darstellen.

Oberhausen. Die geplante Einführung von Apotheken ohne Apotheker sorgt für große Besorgnis unter den Apothekern in Oberhausen. Diese Initiative könnte schwerwiegende Folgen für die Versorgungsqualität der Patienten haben.

Sorge um die Patientenversorgung

Das neue Apotheken-Reformgesetz, das am 21. August 2024 in einer Kabinettssitzung der Bundesregierung vorgestellt werden soll, soll Apotheken ohne Apotheker ermöglichen. Diese Maßnahme hat bereits eine heftige Reaktion in der Apothekerschaft ausgelöst. Lukas Heuking, der Sprecher der Oberhausener Apotheker, äußert Bedenken, dass diese Regelung gefährliche Lücken in der Patientenversorgung schaffen könnte.

Wichtige Leistungen in Gefahr

Heuking betont, dass in solchen Apotheken die Chance, auf qualifiziertes Personal zu treffen, für kranke Menschen und ihre Angehörigen stark gesenkt wird. „Insbesondere für Menschen, die auf starke Schmerzmittel angewiesen sind oder für die Herstellung lebensnotwendiger Arzneimittel für Babys, wird die Versorgung höchst fragwürdig,“ erklärt er. Diese neuen Regelungen könnten dazu führen, dass essentielle fachliche Leistungen nur sporadisch zur Verfügung stehen.

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Qualitätsstandards in der Apotheke

Die Apotheker warnen auch vor den potenziellen Risiken, die eine Reduzierung der Qualitätsstandards mit sich bringen könnte. Die hochqualifizierte Beratung und Betreuung, die Besucher in einer Apotheke erwarten, könnte massiv leiden. „Ein solcher Schritt könnte als fahrlässig eingestuft werden, da er den Schutz der Verbraucher untergräbt,“ so Heuking.

Hintergrund der Diskussion

In einer Zeit, in der Lieferengpässe bei Arzneimitteln herrschen und viele Medikamente nur schwer erhältlich sind, erfordert die Situation eine stärkere Präsenz von qualifiziertem Personal, nicht weniger. „Jedes zweite Rezept ist momentan von Versorgungsengpässen betroffen, und eine älter werdende Bevölkerung braucht mehr Fürsorge“, erklärt Heuking weiter.

Die Reaktion der Apotheker

Die Reaktion der Apotheker auf die Reformpläne ist nicht überraschend. Viele von ihnen betrachten diese Initiative als einen Rückschritt, der vor allem alte, kranke und schwache Menschen schlechter versorgen würde. Ein Appell an die Politik, die wertvolle Arbeit der Apotheken zu würdigen, ist laut Heuking dringend nötig.

Die Apotheker in Oberhausen stehen vor der Herausforderung, ihre Stimme in dieser wichtigen Angelegenheit zu erheben. Die ernsten Bedenken über die geplanten Apotheken ohne Apotheker zeigen klar, wie bedeutsam die Qualität der medizinischen Versorgung für die Gesellschaft ist.

– NAG

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