Die politische Landschaft in Deutschland steht Kopf! Das plötzliche Ende der Ampel-Koalition hat die örtlichen Politiker in Weilheim nicht überrascht, doch die Folgen sind dramatisch. Die Bundestagswahl könnte nun viel früher stattfinden als erwartet, und die Parteien müssen ihre Nominierungsversammlungen hastig umplanen. Jürgen Speer von der FDP sieht den Schritt als überfällig an und freut sich sogar über die Möglichkeit, im Winter mehr Zeit für den Wahlkampf zu haben. „Das werden zwar harte Monate, aber im Winter habe ich natürlich deutlich mehr Zeit als im Sommer“, erklärt er.
Die Freien Wähler, angeführt von Susann Enders, haben bereits Vorkehrungen getroffen und ihre Aufstellungsversammlung für den 30. November festgelegt. „Wir haben mit so etwas schon gerechnet“, so Enders. Der Penzberger SPD-Kandidat Clemens Meikis hingegen zeigt sich enttäuscht über den schnellen Bruch der Koalition, der seine Vorbereitungen erheblich erschwert. „Man muss ja jetzt gleich in die Gänge kommen“, sagt er resigniert.
CSU und AfD ziehen nach
Die CSU, vertreten durch Alexander Dobrindt, hat ihre Nominierungsversammlung nun vorgezogen, da der ursprüngliche Termin am 11. Dezember nicht mehr tragbar ist. „Wir haben deshalb heute beschlossen, sie auf November vorzuziehen“, erklärt Dobrindt. Auch die AfD muss ihren Zeitplan anpassen. Gerrit Huy, Bundestagsabgeordneter der AfD, bestätigt, dass die ursprünglich für Mitte Januar geplante Versammlung nun ebenfalls vorgezogen wird. „Wir sind froh, dass es vorbei ist, und wir freuen uns auf die Neuwahl“, sagt Huy optimistisch.
Die Grünen hingegen haben noch keine festen Kandidaten aus Weilheim nominiert, doch die Vorbereitungen laufen bereits. Kreissprecherin Petra Daisenberger hat ihre Kandidatur angekündigt, und die Frist für weitere Bewerbungen läuft bis zum 22. November. Das BSW sieht sich hingegen in einer schwierigen Lage und könnte ohne Direktkandidaten antreten, da die Partei bei der Aufnahme neuer Mitglieder sehr restriktiv ist. „Doch dafür ist unser Portfolio noch nicht so groß“, bedauert Rolf Walther, der zuständige Organisator.