Heute ist ein ganz besonderer Tag für Alexander Radwan, den Bundestagsabgeordneten aus Rottach-Egern, der seinen 60. Geburtstag feiert. Der Politiker ist jemand, der in verschiedenen Parlamenten gedient hat und nun eine wichtige Rolle in der politischen Landschaft einnimmt. Trotz des runden Geburtstags bleibt Radwan bodenständig und ist nicht nur mit der Politik, sondern auch mit seinen persönlichen Anliegen beschäftigt.
Im Gespräch mit unserer Zeitung offenbart Radwan, dass er nicht der Typ für große Feiern ist. Für ihn bedeutet der Geburtstag, Zeit in der Natur zu verbringen, vielleicht einen Berg zu besteigen, begleitet von seinem Hund. An einem perfekten Tag zieht es ihn nach München, wo er über den Viktualienmarkt schlendern oder im Biergarten entspannen möchte. Sollten die Wetterverhältnisse es nicht zulassen, plant er, das Deutsche Museum zu besuchen – ein Ort, den er seit seiner Jugend nicht mehr gesehen hat.
Persönliche Reflexion und Gesundheitsbewusstsein
Auf die Frage, ob ihn das Alter nachdenklich stimmt, zeigt sich Radwan optimistisch. Er gibt zu, dass die Zahlen der Lebensjahre nicht unwichtig sind, doch sieht er keinen Grund zur Depression. Nach einem Herzinfarkt im Jahr 2020 hat er gelernt, bewusster mit seinen Terminen umzugehen, was ihm hilft, auch Freiräume für die eigene Gesundheit zu schaffen. Er erkennt, dass das Alter auch positive Seiten hat; man wird gelassener und sorgt besser für sich.
Obwohl er auf seine Gesundheit achtet, plant er auch weiterhin aktiv zu bleiben. Die CSU hat ihn kürzlich erneut als Bundestagskandidaten nominiert. Radwan ist überzeugt, dass er und seine Partei die Verantwortung in Berlin zurückerobern müssen, und er selbst konzentriert sich auf die bevorstehenden Wahlen. Der Gedanke an eine Rolle als Landrat oder in einem anderen politischen Amt bringt ihn zum Schmunzeln: „Nein, ich fokussiere mich auf die nächste Bundestagswahl,“ antwortet er lachend.
In einem zunehmend raueren politischen Klima ist Radwan auch besorgt über die Verrohung der Gesellschaft. Er beschreibt, wie sich die politische Kultur geändert hat und wie die Anfeindungen gegen Politiker zugenommen haben. Die Arbeit in Parlamenten ist seit seinem Einstieg im Jahr 1999 nicht einfacher geworden. Radwan erinnert sich an die Zeit im Europäischen Parlament, wo er mit zwei Fraktionen zusammenarbeitete – heute sieht die Situation anders aus, mit vielen kleineren Blöcken, die oft die Demokratie untergraben.
Politische Überzeugungen und persönliche Werte
Radwan reflektiert auch seine politischen Überzeugungen, die sich im Laufe der Jahre gefestigt haben. Er betrachtet ein geeintes Europa als Grundpfeiler von Frieden und Freiheit, sieht jedoch die Fragilität dieser Errungenschaften, insbesondere im Hinblick auf die aktuelle geopolitische Lage. Seine Zeit im Europäischen Parlament, gefolgt von Tätigkeiten im Landtag und schließlich im Bundestag, prägen seine Sichtweise auf die europäische Integration und den Frieden.
Auf die Frage, ob es Entscheidungen gibt, die er heute anders treffen würde, berichtet er von seiner damaligen Skepsis gegenüber dem Beitritt Rumäniens und Bulgariens zur EU, eine Entscheidung, die er rückblickend positiv bewertet. Auch seine Position zur Sterbehilfe hat ihm im persönlichen Umfeld Kritik eingebracht.
Ein echter Familienmensch, bewundert Radwan seinen fast 91-jährigen, noch selbstständigen Mutter, die in ihrer Umgebung ein wahres Vorbild an Neugier und Durchhaltevermögen darstellt. Er erinnert daran, wie wichtig es ist, dass Menschen in Würde altern können, und sieht den Wert in der Unterstützung älterer Menschen im täglichen Leben.
Was die Liebe betrifft, gibt Radwan zu, dass das Thema Heiratspläne nicht ganz ausgeschlossen ist, auch wenn er es heute als „nicht sicher“ bezeichnet. Seiner Lebenspartnerin zuliebe hat er in der Vergangenheit schon symbolisch Ringe getauscht, und das gemeinsame Leben zeigt, dass er langfristige Perspektiven hat.
Radwan steht vor einer aufregenden Zeit, sowohl persönlich als auch politisch. In einem aktuellen, dynamischen Umfeld bleibt er optimistisch und bereit, weiterhin aktiv zur Gestaltung der Zukunft beizutragen.
– NAG