Die Finanzwelt blickt gespannt auf Maria Luís Albuquerque, die neue EU-Kommissarin für Finanzen! Seit ihrer Nominierung hegen die Akteure der Märkte große Erwartungen an ihre Expertise aus der Privatwirtschaft, um das Vertrauen in die Kapitalmärkte zu stärken. Doch bei ihrer Befragung im EU-Parlament stellt sich die Frage: Welche ihrer Erfahrungen wird sie nutzen, um die dringend benötigte Klarheit für die Kapitalmarktunion zu schaffen?
Albuquerque, die zuvor in der portugiesischen Regierung während der Finanzkrise 2008 und der Staatsschuldenkrise 2012 tätig war, hat sich nicht nur mit den Herausforderungen der Vergangenheit auseinandergesetzt, sondern auch einen festen Standpunkt für eine solide Aufsicht und Regulierung bekundet. „Die Lösungen für solche Krisen können nur durch gemeinsames Handeln gefunden werden“, äußerte sie und betonte ihre Entschlossenheit, die EU auf den Weg der Finanzstabilität und des Verbraucherschutzes zu führen. Ihre Vision umfasst die vollständige Umsetzung des Basel 3 Endgame, um die Eigenkapitalanforderungen international zu harmonisieren. „Wir müssen die Regeln umsetzen und dürfen sie nicht zurücknehmen“, so Albuquerque.
Fokus auf Bankenunion und Krisenmanagement
Ein zentrales Ziel von Albuquerque ist die Integration der Banken in die neu benannte Kapitalmarktunion, die für die Bereitstellung wichtiger Kapitalmarktdienstleistungen entscheidend ist. Sie plant, die fragmentierten Vorschriften für Bankinsolvenzen zu reformieren und strebt ein EU-weites Einlagensicherungssystem an. „Eine solide Einlagensicherung und Finanzstabilität sind essenziell für die europäischen Kapitalmärkte“, betonte sie. Doch es gibt Widerstand: Die angestrebte zentrale Aufsicht könnte auf erheblichen Widerstand aus den Mitgliedstaaten stoßen, die zögern, nationale Kompetenzen abzugeben.
Julia Symon von Finance Watch lobte Albuquerques Bestrebungen, die Blockaden in der Regulierung zu überwinden. „Politischer Wille und Momentum werden entscheidend sein“, erklärte sie. Die kommende Zeit wird zeigen, ob Albuquerque die nötigen Impulse setzen kann, um die EU-Finanzlandschaft nachhaltig zu verändern.
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