In den Klassenzimmern Deutschlands brodelt es: Eine aktuelle Untersuchung der Internationalen Hochschule Hannover wirft ein beunruhigendes Licht auf das Thema religiöses Mobbing an Schulen. Insbesondere stehen hier Konflikte im Zusammenhang mit dem Islam im Mittelpunkt. Diese von der Hochschule durchgeführte Studie, die nicht repräsentativ ist, weist auf vielfältige religiös motivierte Auseinandersetzungen hin, die zunehmend zu einem Problem werden. Das Kernfazit der Studie, die dem Westdeutschen Rundfunk (WDR) exklusiv vorliegt, besagt, dass über ein Drittel der 700 befragten Schulbeschäftigten religiöse Konflikte unter Schülern wahrnehmen.
Besonders alarmierend sind die Berichte von Lehrern und Sozialarbeitern über Fälle, in denen Schüler versucht hätten, ihren Glauben auf andere zu übertragen oder jene Schüler ausgeschlossen wurden, die nicht fasten. Antisemitische Handlungen wurden ebenfalls beobachtet. Diese Probleme zeigen, dass religiös motiviertes Mobbing nicht nur ein Randproblem, sondern eine weitreichende Herausforderung in deutschen Schulen darstellt.
Islamistische Tendenzen und ihre Wahrnehmung
Eine weitere ernsthafte Sorge ist das Auftreten islamistischer Einstellungen bei einem signifikanten Teil der Schüler. Mehr als jeder vierte befragte Schulmitarbeiter nimmt solche Tendenzen wahr, die sich in der Toleranz gegenüber Gewalt gegen Andersgläubige und Frauen oder in Sympathien für extremistische Gruppierungen niederschlagen. Es ist wichtig zu betonen, dass diese Eindrücke auf persönlichen Einschätzungen der Befragten beruhen und keine dokumentierten Fälle darstellen.
Jedoch weist die Studie auch darauf hin, dass muslimische Schüler häufig vorschnell als radikal islamistisch bezeichnet werden, wenn sie sich ablehnend verhalten. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, differenzierter mit solchen Einschätzungen umzugehen, um ungerechtfertigte Vorurteile zu verhindern.
Unterstützung durch das Bundesbildungsministerium
Finanzielle Unterstützung erhielt die Studie durch das Bundesbildungsministerium im Rahmen der Förderlinie „Gesellschaftliche Ursachen und Wirkungen des radikalen Islam in Deutschland und Europa“. Der WDR hat in seiner YouTube-Reihe „Die andere Frage“ erste Auszüge dieser Untersuchung veröffentlicht. Diese Studie könnte einen wichtigen Anstoß zur Diskussion und zur Entwicklung von Präventionsmaßnahmen und Demokratieförderung an Schulen geben, um den Herausforderungen religiös motivierter Konflikte entgegenzuwirken. Eine umfassende Übersicht über die Situation bietet der Bericht auf www.evangelische-zeitung.de.
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