Österreichs Frauen können sich am Valentinstag über reichliche Geschenke freuen. Insgesamt werden rund 150 Millionen Euro für Blumen, Konfekt und Einladungen zum Essen ausgegeben. Trotz dieser Liebesbekundungen ändert sich nichts an der Tatsache, dass Frauen statistisch gesehen bis zum Valentinstag gratis arbeiten, betont AK Präsidentin Renate Anderl. Sie fordert eine faire Entlohnung und Chancengleichheit in allen Bereichen. Der Gender Pay Gap in Österreich ist einer der höchsten in der EU. Das heißt, dass Frauen bis zum 14. Februar arbeiten müssen, um das gleiche Einkommen zu erhalten, das Männer bereits am Jahresbeginn erreichen. Anderl appelliert an die Bundesregierung die EU-Richtlinie zur Lohntransparenz schnellstmöglich umzusetzen. Die Umsetzung der Richtlinie könnte die Lohntransparenz in Österreich verbessern und die Einkommensgerechtigkeit stärken. Die AK fordert eine Arbeitsgruppe, die mit den Sozialpartnern ein Maßnahmenpaket erarbeitet und die Erstellung von Einkommensberichten für Unternehmen mit mehr als 25 Beschäftigten vorschreibt.
Die aktuelle Situation in Bezug auf den Gender Pay Gap in Österreich kann durch einen Blick in die Vergangenheit beleuchtet werden. Es gibt historische Daten, die belegen, dass der Gender Pay Gap schon seit vielen Jahren besteht und sich nur langsam verbessert. Beispielsweise lag der Gender Pay Gap im Jahr 1980 bei 30,7 Prozent. Im Jahr 2020 betrug der Unterschied im durchschnittlichen Bruttostundenverdienst zwischen Frauen und Männern immer noch 18,2 Prozent. Diese Zahlen zeigen, dass die Entlohnung von Frauen in Österreich im Vergleich zu Männern nach wie vor benachteiligt ist und dass Maßnahmen ergriffen werden müssen, um dies zu ändern.
Die Umsetzung der EU-Richtlinie zur Lohntransparenz, die seit dem 6. Juni 2023 in Kraft ist, könnte einen wichtigen Schritt zur Verringerung des Gender Pay Gap in Österreich darstellen. Durch die Offenlegung von Gehaltsdaten könnten diskriminierende Praktiken aufgedeckt und Maßnahmen ergriffen werden, um diese zu beseitigen. Die AK fordert die Bundesregierung auf, schnell mit der Umsetzung der Richtlinie zu beginnen, um den Gender Pay Gap endlich zu verringern und die Einkommenslücke zwischen Frauen und Männern zu schließen.
Um die Umsetzung der Richtlinie effektiv zu gestalten, schlägt die AK die Einrichtung einer Arbeitsgruppe unter Einbeziehung der Sozialpartner:innen vor. Diese Gruppe könnte ein Maßnahmenpaket erarbeiten, um eine konsequente Umsetzung der Lohntransparenz sicherzustellen. Zudem fordert die AK, dass alle Unternehmen mit mehr als 25 Beschäftigten Einkommensberichte erstellen müssen. Dadurch würden transparente Informationen über die Entlohnung von Frauen und Männern geschaffen und es könnten gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um den Gender Pay Gap weiter zu verringern.
In einer Tabelle könnten belegbare Informationen über den aktuellen Gender Pay Gap in Österreich im Vergleich zu anderen europäischen Ländern dargestellt werden. Die Tabelle könnte auch historische Daten über den Gender Pay Gap in Österreich enthalten, um einen Überblick über die Entwicklung der Entlohnung von Frauen zu geben.
Quelle: Arbeiterkammer Wien / ots