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Aiwanger fordert mehr Holzernte: Bayern soll Energie aus Wäldern nutzen!

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) hat große Pläne für die Holzernte! Er fordert eine intensivere Nutzung des wertvollen Rohstoffs, auch für die Energiegewinnung. "Wir müssen immer ordentlich viel ernten. Ich bin überzeugt, wir müssen sogar mehr ernten, wenn der Markt das hergeben würde", erklärte Aiwanger bei der Bilanzpressekonferenz der Staatsforsten. In seiner Wärmestrategie wird Holz als zentraler Energieträger hervorgehoben, unterstützt durch Förderungen für Hackschnitzelwerke und den "Pakt Holzenergie Bayern".

Doch die Realität ist ernüchternd: Das Potenzial von Holz als Energieträger ist begrenzt! In Bayern deckt Holz derzeit nur etwa 20 Prozent des Energiebedarfs für die Gebäudeheizung und lediglich neun Prozent des gesamten Energiebedarfs. Selbst wenn jedes Jahr das gesamte neu wachsende Holz verheizt würde, könnten maximal elf Prozent des Energiebedarfs gedeckt werden, warnt Herbert Borchert von der LWF. Die Zeiten, in denen die Holzvorräte in Bayern stark stiegen, sind vorbei. Seit zwei Jahrzehnten stagniert die Holzmenge in den Wäldern, während die Nutzung intensiver geworden ist.

Nachhaltigkeit im Fokus

Obwohl die Wälder in Bayern noch nicht übernutzt sind, leidet die Fichtenpopulation unter den Folgen des Klimawandels. Stürme und Borkenkäferbefall führen dazu, dass viele Bäume gefällt werden müssen. Dies könnte in den kommenden Jahren zu einem Überangebot an Holz führen, da die Fichten oft alt und hiebsreif sind. Borchert empfiehlt jedoch, bei der Planung neuer Hackschnitzel-Heizwerke mit Bedacht vorzugehen. Gemeinden sollten sicherstellen, dass genügend regionales Holz für die kommenden Jahrzehnte verfügbar ist.

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Die Schließung mehrerer Papierfabriken hat zu einem Überangebot an Schwachholz geführt, und auch bei Pellets produziert Bayern mehr, als im eigenen Land verbraucht wird. Während Importholz auf dem Markt ist, stammt die Mehrheit des verwendeten Energieholzes aus Bayern. Borchert betont, dass die stoffliche Nutzung von Holz – also die Verwendung für Balken, Bretter und Papier – Vorrang haben sollte, um die Wertschöpfung zu maximieren und das Kohlendioxid länger zu binden. Bei der energetischen Nutzung sollte Holz dort verbrannt werden, wo es keine Alternativen gibt, etwa in der Industrie oder in denkmalgeschützten Gebäuden.


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Genauer Ort bekannt?
Bayern, Deutschland
Quelle
br.de

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