Am 22. September finden in Brandenburg die Landtagswahlen statt. Doch schon zuvor zeigte sich eine überraschende Entwicklung bei der symbolischen U16-Wahl, die traditionell vor der eigentlichen Wahl durchgeführt wird. Dabei erzielte die AfD mit 29 Prozent die meisten Stimmen. Besonders auffällig ist der Einbruch der Grünen, die vor vier Jahren noch 33,5 Prozent der Stimmen erhielten und damit den ersten Platz belegten, nun jedoch nur noch auf magere 5,3 Prozent kamen und als siebte abschlossen laut Informationen von apollo-news.net.
Auf den zweiten Platz kam die SPD mit 15,1 Prozent und die CDU landete mit 12,4 Prozent auf Platz drei. Die Tierschutzpartei erreichte den vierten Platz mit 12,2 Prozent. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) schnitt mit 8,6 Prozent bei den Jugendlichen leicht besser ab als die Linkspartei, die 6,7 Prozent der Stimmen erhielt.
Warum ist das Ergebnis bemerkenswert?
Die Ergebnisse der U16-Wahl in Brandenburg spiegeln einen Trend wider, der bereits bei den Jugendwahlen in Sachsen und Thüringen zu beobachten war. Die AfD findet immer mehr Anklang bei jungen Wählerinnen und Wählern, während die Grünen, die einst besonders wegen ihrer Klimapolitik bei der Jugend punkten konnten, immer weiter an Zustimmung verlieren. Die Regularien der Wahl in Brandenburg erlauben sogar Jugendlichen ab 16 Jahren die Teilnahme an der Landtagswahl, seit eine rot-rote Regierung dies 2011 gesetzlich verankerte.
Diese Verlagerung des Wählerverhaltens zeigt sich auch in den Ergebnissen der regulären Wahlen in Sachsen und Thüringen, die am 1. September stattfanden. In Thüringen erzielte die AfD bei den 18- bis 24-Jährigen beeindruckende 38 Prozent, während die Grünen lediglich auf 5 Prozent kamen. Sachsen verzeichnete ähnliche Ergebnisse: Hier votierten 31 Prozent der Wähler in dieser Altersgruppe für die AfD, aber nur 8 Prozent unterstützten die Grünen, so Infratest dimap.
Was sind die möglichen Ursachen?
Es bleibt spannend zu beobachten, was sich hinter diesem Wandel im Wahlverhalten verbirgt. Die AfD scheint es geschafft zu haben, sich bei jungen Menschen als relevante politische Kraft zu etablieren. Gründe dafür könnten vielfältig sein, von direkter Ansprechbarkeit und spezifischen thematischen Schwerpunkten bis hin zu Unzufriedenheit oder Enttäuschung über die etablierten Parteien. Die deutlichen Einbußen der Grünen zeigen hingegen, dass jugendliche Wähler in Brandenburg und anderswo zunehmend weniger von deren Politik überzeugt sind.
Eine tiefere Analyse dieses Phänomens bietet der Artikel von apollo-news.net.