Die AfD, insbesondere vertreten durch ihre einflussreichen Politiker wie Björn Höcke, hat kürzlich mit radikalen Äußerungen für Aufruhr gesorgt. Bei einer Veranstaltung in Gera am 12. Dezember 2023 forderte Höcke einen massiven Rauswurf von Ausländern aus Deutschland. Dabei erklärte er, dass die Änderung des Staatsbürgerschaftsrechts notwendig sei, um den Menschen die Wahl zwischen ihrer Herkunft und der deutschen Staatsangehörigkeit zu geben. „Die Menschen werden sich dann tatsächlich entscheiden müssen“, so der Thüringer, der prognostiziert, dass viele sich für die türkische Staatsangehörigkeit entscheiden könnten, was ihm als Chance für eine „Remigration“ erscheint.
Höcke sieht in einer möglichen Reduzierung der Bevölkerung von Deutschland um 20 bis 30 Prozent kein Problem. Dies würde laut ihm lediglich die demografischen Herausforderungen Deutschlands verschärfen und eine andere Form der Stabilisierung der Bevölkerung erfordern. „Wir werden auch ohne Probleme mit 20-30 Prozent weniger Menschen in Deutschland leben können“, meinte er und fügte hinzu, dass der Staat Anreize schaffen müsse, damit deutsche Frauen mehr Kinder zur Welt bringen.
AfD-Politiker fordern Remigration
Die Äußerungen von Höcke sind nicht alleinige Einzelmeinungen innerhalb der AfD. Der Bundestagsabgeordnete und sozialpolitische Sprecher der Fraktion, Lars Springer, geht sogar so weit, von einer „massenweisen Remigration“ zu sprechen. Er postete nach einer PK-Recherche: „Wir werden Ausländer in ihre Heimat zurückführen. Millionenfach. Das ist kein Geheimplan. Das ist ein Versprechen.“
Dies wird von weiteren Parteikollegen wie Sebastian Münzenmaier unterstützt, der ebenfalls auf einer Bundestagsrede von der Notwendigkeit der Remigration sprach. In den Reihen der AfD gibt es klare Aussagen, die die offizielle Linie der Partei untergraben, dass die Anklage gegen sie, Ausländer aus Deutschland ausweisen zu wollen, unbegründet sei.
Die Konsequenzen dieser Radikalität
Höckes Ideen verbunden mit den Aufforderungen seiner Parteikollegen sind beunruhigend. Mit einer Bevölkerung von derzeit etwa 84,7 Millionen Menschen in Deutschland, würde sein Plan bedeuten, dass rund 25 Millionen Menschen aus dem Land gedrängt werden könnten. Dies würde nicht nur das gesellschaftliche Gefüge infrage stellen, sondern auch die Struktur vieler Branchen, insbesondere in der Gesundheitsversorgung und Pflege, gefährden, die auf Migranten angewiesen sind.
Gerade die ausländischen Mitbürger, die hier leben, arbeiten und integraler Bestandteil der Gesellschaft sind, sind von diesen Aussagen betroffen. Höcke und seine Parteikollegen scheinen sich der weitreichenden sozialen und wirtschaftlichen Implikationen ihrer Forderungen nicht bewusst oder indifferent gegenüberzustehen.
Die Debatte wird noch hochgekocht, und während die AfD weiterhin lautstark für ihre Vision einer „Reinheit“ der deutschen Bevölkerung kämpft, bleibt abzuwarten, wie sich der gesellschaftliche Diskurs entwickelt und welche Reaktionen die breite Öffentlichkeit und andere politische Akteure zeigen werden. Der Ton der AfD könnte auf einen tiefen Riss in der deutschen Gesellschaft hindeuten, wenn nicht bald ein Umdenken stattfindet.
Für weitere Informationen zu dieser umstrittenen Thematik, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.derwesten.de.
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