DeutschlandPolitik

Ärztemangel und Krankenhausbedarf: Nienburgs Gesundheitskrise im Fokus

Landkreis Nienburg. Der Gesundheitsminister Andreas Philippi steht im Rampenlicht! In einem packenden Interview enthüllt er die brisante Lage der medizinischen Versorgung in ländlichen Regionen, vor allem im Landkreis Nienburg. „Die aktuelle Situation ist noch ausreichend“, gesteht Philippi, warnt jedoch davor, dass die Suche nach Fachärzten immer schwieriger wird. Ein alarmierender Hausärztemangel bedroht die Grundversorgung, da viele Ärzte wegen ihres Alters ausscheiden. Trotz eines Anstiegs der Ärztezahl in ganz Deutschland um 40 Prozent, wählen zahlreiche Mediziner den Weg ins Ausland oder in die Pharmaindustrie. Das Stadt-Land-Gefälle wird immer deutlicher: Während Ballungszentren überversorgt sind, kämpfen ländliche Gebiete ums Überleben.

Aktion gegen den Hausärztemangel

Um dem drohenden Hausärztemangel entgegenzuwirken, plant die Politik Anreize zur Attraktivitätssteigerung des Berufs. Hausärzte sollen entbudgetiert werden, das bedeutet: Es gibt keine Obergrenze für die Bezahlung – jeder behandelte Fall bringt Geld. Aber die Frage bleibt: Wie versorgen wir die weniger attraktiven Regionen? Innovative Modelle wie Community Health Nurses könnten hier Abhilfe schaffen. Ein weiterer entscheidender Schritt ist die Einführung von „Verah“ (Versorgungsassistent/in in der Hausarztpraxis), die die ambulante Versorgung der Bevölkerung verbessern sollen. Zudem reserviert die Landarztquote jährlich 60 Studienplätze in der Humanmedizin für angehende Ärzte, die sich verpflichten, zehn Jahre im ländlichen Raum zu arbeiten.

Ein weiteres Kammerspiel spielt sich im Landkreis Nienburg ab, da Helios plant, das Krankenhaus in Stolzenau zu schließen! „Das ist ein emotionales Thema“, sagt Philippi, und er kämpft in Berlin vehement für eine bessere Versorgung. Er betont, dass die Anfahrtswege zu einem Krankenhaus kurz gehalten werden müssen. Schließt eine Klinik, könnte ein regionales Gesundheitszentrum (RGZ) entstehen, das ambulante und stationäre Angebote bereitstellt. Doch das bleibt abzuwarten, denn private Konzerne wie Helios sind nicht verpflichtet, ein RGZ einzurichten.

Kurze Werbeeinblendung

Apothekensterben und Medikamentenengpässe

Die Sorgen in Nienburg häufen sich: Apotheker und Patienten bangen um ein mögliches Apothekensterben! Preisanstiege, die von den Krankenkassen nicht abgedeckt werden, drücken die freiberuflichen Apotheker in ländlichen Regionen in die Enge. Wenn die Einnahmen sinken, wechseln viele lieber in die Anstellung in Krankenhausapotheken. Zudem wurden Lösungsvorschläge ausgearbeitet: Höhere Vergütung für Kinderarzneimittel und ein Frühwarnsystem für Lieferengpässe. Philippi fordert klare Maßnahmen, um die Produktion grundlegender Medikamente in Europa zu sichern, um Abhängigkeiten von unsicheren Lieferketten zu reduzieren.

Quelle/Referenz
dieharke.de

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"