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Ärzte aus dem Ausland in Thüringen: Sorgen nach AfD-Wahlsieg!

Ausländische Ärzte in Thüringen blicken besorgt auf die Landtagswahlen und erwägen, das Land zu verlassen, nachdem die AfD bei den Wahlen stark abgeschnitten hat und sie um ihre Zukunft und die ihrer Familien fürchten.

Hunderte von Ärzten mit ausländischen Wurzeln leisten in Thüringen einen unschätzbaren Beitrag zu den Kliniken im Land. Ihre Zukunft steht jedoch auf der Kippe, besonders nach dem Ergebnis der jüngsten Landtagswahlen, die viele besorgt verfolgen. Die AfD hat hierbei einen signifikanten Anteil von rund 33 Prozent der Stimmen erhalten, was großen Einfluss auf die gesellschaftliche Stimmung im Freistaat hat.

Ein Psychologe und Gründungsmitglied der Syrischen Gesellschaft für Ärzte und Apotheker in Deutschland, Samer Matar, schildert, dass ausländische Ärzte in Thüringen die Entwicklungen genau beobachten. „Ihre Sorgen sind nachvollziehbar. Sie fragen sich, ob sie in Zukunft hierbleiben können oder ob sie ihr Glück andernorts suchen müssen“, so Matar. Tatsächlich ist jeder vierte Klinikarzt im Freistaat aus dem Ausland, wie die Landesärztekammer berichtet. Dies macht die Situation umso kritischer, während sich der gesellschaftliche Zusammenhalt zunehmend polarisiert.

Schon jetzt haben einige ausländische Mediziner Thüringen verlassen. Ein Kardiologe vom Universitätsklinikum Jena, Anas Jano, beschreibt: „Bei uns dreht sich viel um die langfristige Perspektive“. Für viele dieser Ärzte geht es nicht nur um die beruflichen Chancen, sondern auch um die Zukunft ihrer Familien.

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Die Frage einer langfristigen Perspektive bleibt drängend. „Wie sieht die Lage in zehn Jahren aus?“, fragt Jano besorgt. Momentan ist die Arbeitssituation für viele noch positiv, jedoch gibt es erhebliche Zweifel, ob dies in Zukunft so bleibt.

Trotz der Herausforderung, die das Wahlergebnis mit sich gebracht hat, senden die Verantwortlichen einen klaren Appell an die ausländischen Ärzte. Matthias Zenker, Hauptgeschäftsführer der Landesärztekammer Thüringen, ermutigt sie, Vertrauen zu haben: „Die Ärzteschaft braucht Sie als Kolleginnen und Kollegen.“ Und auch Rainer Poniewaß, Geschäftsführer der Landeskrankenhausgesellschaft Thüringen, betont, dass die Zulassung ausländischer Ärzte weniger bürokratisch und schneller erfolgen sollte, was als wichtiger Schritt in Richtung einer Willkommenskultur gesehen wird.

Diese beiden Männer stehen für eine Stimme der Vernunft inmitten einer unsicheren politischen Landschaft, die vor allem für ausländische Ärzte besorgniserregend erscheint. Ihre Worte könnten den entscheidenden Unterschied machen, um das Vertrauen zurückzugewinnen und die medizinische Versorgung Thüringens auch in Zukunft sicherzustellen.

Die Entwicklungen der nächsten Monate werden entscheidend sein und darüber bestimmen, ob die Sorgen der ausländischen Ärzte sich bewahrheiten. Auch für die Gesellschaft insgesamt könnte die Frage, wie sich das Gesundheitssystem ohne diesen wertvollen Beitrag entwickeln wird, an Bedeutung gewinnen. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.migazin.de.

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