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28 Straftäter in Afghanistan freigelassen: Angst vor Taliban wächst

In den letzten Monaten fanden umfassende Abschiebungen straffällig gewordener Afghanen aus Deutschland nach Afghanistan statt, die nun im Fokus hitziger Diskussionen stehen. Vor kurzem wurden 28 dieser Abgeschobenen von den Taliban in Afghanistan wieder auf freien Fuß gesetzt. Das Schicksal eines dieser Männer, der anonym bleiben möchte, sticht hervor: Er wurde mit lediglich 1000 Euro Handgeld zurückgeschickt. Nun hofft er auf eine Möglichkeit, erneut nach Europa zu kommen.

Der Mann, einst im jungen Alter von nur 20 Jahren nach Deutschland geflohen, hatte nicht aus politischen Gründen das Land verlassen, sondern suchte ein wirtschaftlich besseres Leben. In Deutschland jedoch endete seine Suche nach Wohlstand in einer rechtlichen Katastrophe: Sein Asylverfahren zog sich in die Länge, die Lebensbedingungen in der Flüchtlingsunterkunft waren schwierig, und schließlich wurde er straffällig, wobei ein Messer eine zentrale Rolle spielte. Nach seiner Verurteilung wurde er im August aus dem Gefängnis heraus abgeschoben.

Der Traum von Europa und die harsche Realität

Zurück in Kabul offenbart sich ihm eine ernüchternde Realität. Gegenüber dem ZDF schildert der Mann die zwei größten Herausforderungen in Afghanistan: die Bedrohung durch die Taliban und die mangelhafte Versorgungslage. „Mein Plan ist es, Geld zu sammeln und wieder nach Europa zu gehen. Hier gibt es keine Arbeit und die Situation hier ist nur schlimmer geworden“, erklärt er verzweifelt.

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Seine Hoffnung, erneut deutschen Boden zu betreten, trübt sich allerdings stark ein, da Rückkehrern üblicherweise ein mehrjähriges Einreiseverbot auferlegt wird.

Politischer Druck für Asylreformen

In der deutschen und europäischen Politik wird mittlerweile intensiv über den Asyl- und Abschiebemodus beraten. Bundeskanzler Olaf Scholz hat beim letzten EU-Gipfel die Bedeutung der beschleunigten Umsetzung der EU-Asylreform hervorgehoben. Er betont, dass Deutschland und die anderen EU-Staaten schnell handeln sollten, um die nötigen Gesetze einzuführen. Scholz verfolgt dabei eine klare Linie, auch in Bezug auf Afghanistan: Weitere Abschiebungen von Straftätern sollen trotz der sich zuspitzenden Lage vor Ort erfolgen.

Die Entwicklungen werfen Fragen über die humanitären und rechtlichen Bedingungen solcher Abschiebungen auf und stehen in einem breiteren europäischen Kontext von Migrationspolitik und Asylreformen. Details zu diesem Fall und der entsprechenden Diskussion sind auf www.focus.de nachzulesen.

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Quelle/Referenz
focus.de

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