In Wiesbaden wurde aktuell das 25-jährige Bestehen des Amtes des Beauftragten der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler gefeiert. Innenstaatssekretär Martin Rößler und Landesbeauftragter Andreas Hofmeister luden zu diesem Anlass die beiden ehemaligen Amtsinhaber Margarete Ziegler-Raschdorf und Rudolf Friedrich ein. Bei diesem Gespräch war die Rolle des Beauftragten und dessen Einfluss auf die Erinnerungskultur in Hessen das zentrale Thema.
Rößler hob hervor, dass Hessen nach dem Zweiten Weltkrieg nahezu zwei Millionen Heimatvertriebene aufgenommen hat. Er betonte, dass diese Menschen eine wesentliche Rolle in der Gesellschaft spielen und ihr kulturelles Erbe Teil der Identität Hessens geworden ist. „Die Politik der Vertriebenen und Aussiedler hat für die Hessische Landesregierung einen hohen Stellenwert“, erklärte er. Ziel des Amtes sei es, den Belangen dieser Gruppen Gehör zu verschaffen und ihre Geschichte am Leben zu halten.
Bedeutung der Erinnerungskultur
Die ehemaligen Landesbeauftragten Ziegler-Raschdorf und Friedrich wurden für ihre Beiträge zur Schaffung einer aktiven Erinnerungskultur gewürdigt. Wiesbaden betrachtet die Erinnerungsarbeit als unverzichtbar, um die Geschichte der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Andreas Hofmeister, der seit März 2024 im Amt ist, bedankte sich für die solide Basis, die seine Vorgänger hinterlassen haben, und betonte die Wichtigkeit des Dialogs mit den betroffenen Gemeinschaften. "Die Herausforderungen bleiben, aber unser Engagement wird konstant hochgehalten", fasste Rößler zusammen.
Im Gespräch wurden auch die Erleichterungen bei der Eingliederung von Spätaussiedlern angesprochen, insbesondere im Hinblick auf die nachfolgenden Generationen der Vertriebene. Hofmeister wies darauf hin, dass man auf Veränderungen reagieren müsse, ohne die historische Verantwortung aus den Augen zu verlieren. Diese Herangehensweise zeigt das Bewusstsein der militärisch und politisch verantwortlichen Akteure in Hessen für die Bedeutung des Themas auf sozialer Ebene.
In den vergangenen 25 Jahren hat sich der Landesbeauftragte als zentrale Anlaufstelle für rund 1,8 Millionen Heimatvertriebene und Spätaussiedler etabliert. Ein wesentlicher Aspekt seiner Arbeit ist die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Verbänden und Organisationen, um ein gemeinsames Verständnis und eine Unterstützung unter den Vertretern dieser Gruppen sicherzustellen. Die Schnittstelle zwischen Politik und Gemeinschaft ist entscheidend, um die Herausforderungen, mit denen die Heimatvertriebenen und Spätaussiedler konfrontiert sind, effektiv anzugehen.
Ein Blick in die Vergangenheit
Rudolf Friedrich, der erstmals 1999 zum Landesbeauftragten ernannt wurde, war nicht nur der erste in diesem Amt in Hessen, sondern auch bundesweit. Sein Nachfolger, Margarete Ziegler-Raschdorf, brachte Ihre Erfahrungen aus Schlesien ein und übernahm 2009 das Amt. Ihre Arbeiten haben ein Fundament für die heutige Erinnerungskultur gelegt. Die Staatsregierung ist stets bemüht, die Anliegen dieser Gruppen aktiv zu unterstützen und die Erinnerung an ihre Geschichten lebendig zu halten.
Der derzeitige Landesbeauftragte Hofmeister verdeutlichte, dass die Hessische Landesregierung die Verantwortung ernst nimmt. Die Ansprüche und Wünsche der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler werden nicht nur respektiert, sondern aktiv gefördert. Dies stellt sicher, dass die kulturelle Vielfalt und die Erinnerungen an die Vergangenheit, die in Hessen existieren, weiterhin gewahrt werden.
Abschließend wurde im Rahmen des Treffens betont, dass die Zusammenarbeit zwischen Politik, den Verbänden und den Heimatvertriebenen auch in Zukunft unerlässlich bleiben wird, um die Anliegen dieser Menschen zu vertreten und Unterstützung zu gewährleisten.
Mehr Informationen hierzu finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.osthessen-zeitung.de.
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