Es lebe der 1. Mai! Wir stehen vereint!
Die Vorsitzende der Unabhängigen Gewerkschaftsfraktion im Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB), Marion Polaschek, äußerte sich besorgt darüber, dass der 1. Mai auch dieses Jahr von Umbrüchen und Verteilungsungerechtigkeiten überschattet wird. Sie warnt davor, dass autoritäre Gruppen auf der ganzen Welt mit einfachen Antworten an Einfluss gewinnen. Polaschek betont zudem, dass autoritäre Maßnahmen und Aufrüstungswettläufe in der Vergangenheit immer zu Katastrophen geführt haben und dass von Menschenrechten und aktiver Friedenspolitik immer weniger gesprochen wird.
Allerdings nimmt auch der konstruktive Widerstand in Form von Klima-, Frauen-, Sozial- und antifaschistischen Bewegungen zu. Gewerkschaften zeigen ihre Stärke in einer konstruktiv-kritischen Sozialpartnerschaft, die über Fraktionsgrenzen hinweg den sozialen Frieden fördert. Es werden immer lauter Forderungen nach einer Neubewertung von Arbeit und Arbeitszeit, Gleichstellung der Geschlechter, einer gerechten Beteiligung am Sozialstaat und der Übernahme globaler Verantwortung.
Das Jahr 2024 ist ein Wahljahr und alle demokratischen Kräfte sind aufgerufen, sich für Demokratie und sozial-ökologische Gerechtigkeit für alle einzusetzen. Polaschek betont, dass dies ein guter Zeitpunkt für eine geeinte Bewegung in der Interessenvertretung ist, sowohl national als auch international. Es wäre ein Irrtum zu glauben, dass Wohlstand und Gerechtigkeit nur innerhalb der eigenen Grenzen erreichbar sind. Gewerkschaftsmitglieder spielen eine wichtige Rolle bei der Zusammenarbeit über Partei-, Weltanschauungs- und Staatsgrenzen hinweg und sollten politische Entscheidungsträger dazu bringen, ihre Anliegen anzuhören.
Es ist wichtig zu betonen, dass der 1. Mai eine lange historische Bedeutung hat. Der Tag der Arbeit geht auf den Haymarket-Aufstand von 1886 in Chicago zurück, bei dem Arbeiter für den Achtstundentag demonstrierten und es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kam. Dieser Aufstand hatte eine starke Symbolkraft für die Arbeiterbewegung und wurde im Laufe der Jahre zunehmend international als Kampftag der Arbeiterklasse anerkannt.
In Österreich wird der 1. Mai seit 1890 als gesetzlicher Feiertag begangen. Es ist ein Tag, an dem sich Gewerkschaften und Arbeitnehmer für bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne und soziale Gerechtigkeit einsetzen. Der ÖGB wurde 1945 gegründet und vertritt heute die Interessen von rund 1,2 Millionen Arbeitnehmern.
Die Tabelle unten zeigt die wichtigsten Forderungen und Ziele der Gewerkschaftsbewegung in Österreich:
| Forderungen und Ziele der Gewerkschaftsbewegung |
| ———————————————- |
| Neubewertung von Arbeit und Arbeitszeit |
| Gleichstellung der Geschlechter |
| Gerechte Beteiligung am Sozialstaat |
| Übernahme globaler Verantwortung |
| Sozial-ökologische Gerechtigkeit |
Es ist wichtig, dass Menschen sich für ihre Rechte und Interessen einsetzen und sich unaufhörlich für eine gerechtere Gesellschaft einsetzen. Die Gewerkschaftsbewegung spielt dabei eine entscheidende Rolle und zeigt, dass eine vereinte und starke Gemeinschaft große Veränderungen bewirken kann.
Quelle: Pressemitteilung des Österreichischen Gewerkschaftsbunds (ÖGB)
Quelle: UG – Unabhängige GewerkschafterInnen im ÖGB / ots