Prozess um Attentat auf Japans Ex-Premier Abe beginnt heute

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Am 28.10.2025 beginnt der Prozess gegen Tetsuya Yamagami, der Shinzo Abe 2022 ermordete, wegen finanzieller Motive und Verbindungen zur Vereinigungskirche.

Am 28.10.2025 beginnt der Prozess gegen Tetsuya Yamagami, der Shinzo Abe 2022 ermordete, wegen finanzieller Motive und Verbindungen zur Vereinigungskirche.
Am 28.10.2025 beginnt der Prozess gegen Tetsuya Yamagami, der Shinzo Abe 2022 ermordete, wegen finanzieller Motive und Verbindungen zur Vereinigungskirche.

Prozess um Attentat auf Japans Ex-Premier Abe beginnt heute

Am 28. Oktober 2025 beginnt der Prozess gegen Tetsuya Yamagami, der des Attentats auf den ehemaligen japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe beschuldigt wird. Yamagami wurde am 8. Juli 2022 am Tatort in Nara festgenommen, nachdem er Abe während einer Wahlkampfrede mit einer selbstgebauten Waffe erschossen hatte. Abe erlag am selben Tag seinen Verletzungen, verursacht durch hohen Blutverlust. Sein Tod erschütterte Japan, da Waffengewalt und politische Gewalt im Land außergewöhnlich sind.

Die Gründe für YamagamisTat sind komplex. Er gab an, Abe für die Förderung der Vereinigungskirche verantwortlich zu machen, die seine Familie in den finanziellen Ruin gestürzt habe. Yamagamis Mutter hatte der Kirche rund 100 Millionen Yen gespendet, was zu einem tiefen Groll gegenüber der religiösen Gemeinschaft führte. Der Fall hat Aufmerksamkeit erregt, da mehr als hundert Abgeordnete von Abes Liberaldemokratischer Partei (LDP) Verbindungen zur Vereinigungskirche hatten, was die öffentliche Unterstützung für die Regierungspartei nach dem Attentat erheblich verringerte. Kleine Zeitung berichtet von den tiefen Verstrickungen der politischen Elite mit der Kirche, die nach dem Attentat ans Licht kamen.

Hintergründe des Attentats

Die Vereinigungskirche wurde als zentrale Figur im Fall Yamagami identifiziert, da sie nicht nur die finanzielle Situation seiner Familie ruinierte, sondern auch in der Politik Japans als problematisch angesehen wird. Der Religionswissenschaftler Joseph Kitagawa hatte dies bereits als ein Zeichen für die problematische Unterordnung der Religion unter die Macht der Politik geäußert. Historisch gesehen wurde in Japan die Verbindung von Kirche und Staat lange Zeit als selbstverständlich erachtet, bis die amerikanischen Besatzungsbehörden nach dem Zweiten Weltkrieg eine klare Trennung forderten, die 1947 in die Verfassung aufgenommen wurde Georgetown Journal.

Yamagami, 41 Jahre alt, war erwerbslos und hatte zuvor drei Jahre in den Maritimen Selbstverteidigungsstreitkräften gedient. Vor seiner Festnahme plante er ursprüglich einen Bombenanschlag gegen einen Führer der neureligiösen Gruppe. Seine Verhaftung offenbarte ein Netzwerk von politischen und sozialen Problemen, die durch die Verbindungen zwischen der LDP und der Vereinigungskirche verstärkt wurden. Nach dem Attentat wurde die Praktiken der Vereinigungskirche von der japanischen Regierung untersucht, was zu einem Rückgang der Beliebtheit der LDP führte Wikipedia.

Reaktionen und politische Konsequenzen

Die Reaktionen auf Abes Ermordung waren international. Viele Staats- und Regierungschefs bekundeten ihr Beileid. Trotz der Schwere des Vorfalls haben einige hochrangige Mitglieder der LDP weiterhin Verbindungen zur Kirche, was Fragen zur Integrität der Partei und ihrer Fähigkeit zur Reform aufwirft. Premierminister Fumio Kishida versprach, Mitglieder, die enge Verbindungen zur Vereinigungskirche hatten, zu entlassen; allerdings blieben viele Kabinettsmitglieder in ihren Positionen.

Die Ereignisse rund um das Attentat haben auch eine gesellschaftliche Debatte über die Rolle der Religion in der japanischen Politik ausgelöst. Viele Japaner fordern, dass die Regierung sich von der Vereinigungskirche distanziert und ihre Praktiken reviewed. Die Diskussion über die Trennung von Kirche und Staat ist wieder in den Fokus gerückt, während gleichzeitig Vorschläge zur Schaffung einer Wahrheit- und Versöhnungskommission laut werden, um die Probleme anzugehen, die Yamagami und viele andere Opfer erlebt haben Georgetown Journal.

Der Prozess, der heute beginnt, wird nicht nur Yamagamis individuelle Schuld klären, sondern auch die tiefgreifenden gesellschaftlichen und politischen Fragen aufwerfen, die das Attentat auf Shinzo Abe ans Licht gebracht hat.