Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) steht aufgrund schwerwiegender Vorwürfe massiv unter Druck. Es ist bekannt geworden, dass er im Jahr 2017 Fragen für das Hearing zur Stelle des künstlerischen Leiters der Linzer Veranstaltungsgesellschaft LIVA vorab an den ehemaligen Brucknerhaus-Intendanten Dietmar Kerschbaum weitergeleitet hat. Dies wurde von Luger selbst am Dienstag eingeräumt, was eine Welle der Empörung innerhalb der Stadtpolitik auslöste. Die Linzer ÖVP fordert umgehend seinen Rücktritt. Vizebürgermeister Martin Hajart bezeichnete Lugers Verhalten als ein „Lügenkonstrukt“, das nun zerbrochen sei, und wies auf den enormen Schaden für die Stadt hin, wie Die Presse berichtete.
Politische Turbulenzen und Vertrauen in Frage gestellt
Luger, der anfangs behauptete, nichts von den fragwürdigen Praktiken gewusst zu haben, sieht sich nun nicht nur politischen, sondern auch möglicherweise strafrechtlichen Konsequenzen gegenüber. In einer Presseaussendung ließ Hajart mitteilen, dass die Verantwortung Luders nicht nur als Bürgermeister, sondern auch als Aufsichtsratsvorsitzender der LIVA unhaltbar geworden ist. Währenddessen fordert auch die Grüne Partei, dass die SPÖ ihren Bürgermeister zur Verantwortung zieht, da „die Glaubwürdigkeit der gesamten SPÖ auf dem Spiel steht“, so der Landessprecher Stefan Kaineder.
Die Situation eskalierte weiter, als nach der Freistellung Kerschbaums im Juli 2023, aufgrund des Verdachts auf In-sich-Geschäfte und fragwürdige Vergaben, die Chats zwischen Luger und Kerschbaum ans Licht kamen. Diese Chats belegen, dass Luger die Inhalte des Hearings im Voraus kannte und teilte, was seine Aussage, erst Monate später darüber informiert worden zu sein, völlig untergräbt. Zudem versprach Luger, ein Gutachten zur Klärung der Vorwürfe in Auftrag zu geben, was die Forderung nach einem sofortigen Rücktritt verstärkt darstellt, wie ORF OÖ betonte. Aufgrund dieser Entwicklungen wird Luger sich nun in der Öffentlichkeit und innerhalb seiner Partei behaupten müssen, während die politischen Wogen in Linz hoch schlagen.
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