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In Lichtenwörth steht die SPÖ vor einem dramatischen Neuanfang. Nach einer überraschenden Rücktrittswelle, die die Ortspartei erschütterte, stellt sich die Fraktion mit 19 Kandidaten und Kandidatinnen neu auf, angeführt von der Geschäftsführenden Gemeinderätin Corinna Kalusa. „Ziel ist es, wieder stärkste politische Kraft zu werden“, betont sie in einem Gespräch mit der NÖN. Die SPÖ priorisiert die Schaffung von Orten für die Jugend und will den „Wohlfühlfaktor“ durch mehr Grün und weniger Beton erhalten. Besondere Aufmerksamkeit soll auch auf die Stadtfinanzen gelegt werden, vor allem in Bezug auf die stadteigene Gesellschaft, über die nur begrenzter Einblick besteht.
Die Situation wurde durch den Rücktritt von Ortsparteichefin Helga Marquart und vier ihrer Unterstützer, die ihre Gemeinderatsmandate zurücklegten, noch komplizierter. Von ursprünglich zehn SPÖ-Mandataren blieb nur Corinna Kalusa übrig, während einige ehemalige Mitglieder als „wilde“ Abgeordnete agieren und der langjährige SPÖler Johann Prandl in die ÖVP gewechselt ist. Um die Partei wieder zu stabilisieren, fanden mehrere Krisensitzungen statt. SPÖ-Bezirkschefin und Nationalrätin Petra Vorderwinkler erklärte, dass die SPÖ sich konstruktiv in die Gemeindepolitik einbringen wolle. Diese neuen Kandidaten, darunter Moritz Hirschler, Silvia Taubensee, Robert Kalusa und Friedrich Linauer, werden voraussichtlich am 23. Mai angelobt, wobei auch die drei abtrünnigen Mandatare der SPÖ als wilde Abgeordnete mit in die Landespolitik einfließen könnten. Ein Comeback des früheren SPÖ-Bürgermeisters Harald Richter oder von Gemeinderat Harald Ringhofer steht hingegen nicht zur Debatte, da beide einen Mandatsverzicht unterzeichneten, wie der KURIER berichtet.
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