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Beppe Grillo und die Fünf Sterne: Zerbricht die einstige Machtpartei?

In einem dramatischen Wendepunkt hat der italienische Komiker Beppe Grillo, Gründer der einst einflussreichen Fünf-Sterne-Bewegung, diese als „tot“ erklärt. In einem Video auf seinem Blog bekräftigte der 76-Jährige jedoch, dass der „Boden, auf dem sie entstanden sei, noch lebendig“ sei. Dieser Schritt verdeutlicht den seit Monaten andauernden, eskalierenden Streit zwischen Grillo und dem aktuellen Parteichef Giuseppe Conte. Grillo plant nun rechtliche Maßnahmen, um das von ihm entworfene Symbol der Partei zurückzuholen – ein Schritt, der Conte möglicherweise dazu zwingen könnte, eine eigene Mitte-Links-Partei zu gründen, anstatt die Fünf Sterne weiterzuführen, die derzeit die zweitstärkste Oppositionspartei im italienischen Parlament darstellt, wie auch auf oe24 berichtet.

Intrigen und Machtkämpfe

Der Konflikt zwischen Grillo und Conte hat sich intensiviert, nachdem eine Mehrheit der Parteimitglieder in einer „konstituierenden Versammlung“ für die Abschaffung von Grillos selbst geschaffenem Posten des sogenannten Garanten stimmte. Dieser Posten war ursprünglich eingerichtet worden, um die Gründungswerte der Fünf Sterne zu wahren. Conte, der die Partei seit 2021 führt, versucht einen Wandel von der ursprünglichen Protestbewegung hin zu einer stabileren, linksgerichteten Partei vorzunehmen. Grillo kritisierte diesen Kurs als Verrat an den basisdemokratischen Prinzipien der Partei und warf Conte vor, sich zu sehr an das politische Establishment anzupassen. Dies führte zur Entscheidung von Conte, Grillos Jahresvertrag als Kommunikationsberater über 300.000 Euro nicht zu verlängern, wie Zeit Online berichtete.

Die Neuausrichtung der Fünf Sterne wurde vor dem Hintergrund eines dramatischen Rückgangs der Wahlergebnisse in den letzten Jahren unternommen, als sie bei den EU-Wahlen im Juni unter zehn Prozent der Stimmen fiel. Um die Partei zu revitalisieren, hatte Conte einen Parteikonvent einberufen. Zuletzt standen die Mitglieder jedoch in der Frage von Allianzen mit anderen Parteien unter Druck: Zwar wurde ein Verbot abgelehnt, doch die Entwicklungen könnten nun eine engere Zusammenarbeit mit der größten Oppositionspartei, dem Partito Democratico (PD), im Kampf gegen die aktuelle rechte Regierung von Giorgia Meloni ermöglichen.

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Details zur Meldung
Was ist passiert?
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In welchen Regionen?
Italien
Genauer Ort bekannt?
Italien
Sachschaden
300000 € Schaden
Ursache
Streit, Neuausrichtung
Beste Referenz
oe24.at
Weitere Quellen
zeit.de

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