Südkoreas politische Landschaft ist am Rande eines Umbruchs: Präsident Yoon Suk Yeol wurde vom Parlament abgesetzt, nachdem er mit der überraschenden Ausrufung des Kriegsrechts in eine veritable Staatskrise stürzte. In einer dramatischen Sitzung stimmten 204 der 300 Abgeordneten für die Amtsenthebung, während etwa 200.000 Demonstranten in Seoul für Yoons Absetzung protestierten, so t-online.de. Yoon hatte das Kriegsrecht im Kontext eines Haushaltsstreits ausgerufen, jedoch unter massiven Protesten aus der Opposition nur wenige Stunden später wieder aufgehoben.
Die Situation eskalierte, als Versuche, Yoon zu einer Vorladung zu zwingen, fehlschlugen. Das Präsidialamt lehnte es ab, die Dokumente anzunehmen, oder schickte sie ungeöffnet zurück, berichtete kleinezeitung.at. Ein Ermittlerteam aus verschiedenen Behörden untersucht nun die Möglichkeit von Aufruhr und Machtmissbrauch durch den Präsidenten. Die Untersuchungen werden überschattet von der Unsicherheit, ob das Verfassungsgericht Yoons Absetzung bestätigen oder als verfassungswidrig erklären wird. Der Beginn des Verfahrens ist für den 27. Dezember angesetzt.
Politische Turbulenzen und öffentliche Unruhe
Yoon, dessen Popularität auf ein Rekordtief gesunken ist, rechtfertigte seine Entscheidung, das Kriegsrecht einzuführen, indem er erklärte, es sei zum Schutz der Nation nötig gewesen. Er bezeichnete seine politischen Gegner als „staatsfeindliche Kräfte“, die die Regierungsarbeit lähmen und die verfassungsmäßige Ordnung gefährden. Die Opposition wirft Yoon hingegen Verfassungsbrüche vor und hat zutiefst besorgniserregende Fragen zur Rechtmäßigkeit seiner Handlungen aufgeworfen.
Die Reaktion der Öffentlichkeit ist überwältigend: Trotz eisiger Kälte zeigten Hunderte von Tausenden Menschen ihren Unmut und forderten Veränderungen auf den Straßen Seouls. Die kommenden Tage könnten entscheidend für die politische Zukunft Südkoreas werden, während die Nation auf eine endgültige Entscheidung des Verfassungsgerichts wartet.
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