Zwölfjähriger bei Militäraktion in Jenin erschossen – die Tragödie!

Jamun, Westjordanland, Palästina - Bei einem israelischen Armeeeinsatz im Norden des Westjordanlands wurde ein Zwölfjähriger getötet. Dies berichtet oe24. Laut Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurde der Junge in den Oberschenkel und in den Bauch geschossen. Israels Armee dagegen behauptet, der Junge habe einen Sprengsatz auf Soldaten abgefeuert.

Der Vorfall ereignete sich im Ort Jamun nahe der Stadt Jenin. Die israelische Armee erklärte anschließend, die Soldaten hätten das Feuer eröffnet und den „Terroristen“ eliminiert. Die genauen Umstände sind derzeit nicht unabhängig verifizierbar und werfen Fragen zur Verhältnismäßigkeit der militärischen Maßnahmen auf. Die Lage im Westjordanland hat sich seit dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 und den darauf folgenden Konflikten im Gazastreifen weiter verschärft.

Gewalt im Westjordanland

Seit Beginn der Offensive und der anschließenden Eskalationen wurden über 900 Palästinenser bei Militäraktionen, bewaffneten Auseinandersetzungen und Anschlägen von Extremisten getötet. Die Zunahme der Gewalt ist alarmierend. Berichte der israelischen Organisation B’Tselem dokumentieren systematische Übergriffe israelischer Soldaten auf palästinensische Zivilisten im Westjordanland. Zeugenaussagen und Videos belegen willkürliche Festnahmen sowie Misshandlungen.

Diese Berichte illustrieren eine Kultur der Gewalt, die von zahlreichen betroffenen Personen beschrieben wird. Beispielsweise wurde Yasser Markhiyah, einen Monat nach einem Interview mit Al-Jazeera, festgenommen, gefesselt und in eine Militärbasis gebracht, wo er fast sechs Stunden lang misshandelt wurde. Er erlitt Verletzungen, die eine Augenoperation erforderten.

Verschärfte Lebensbedingungen

Die Situation der Palästinenser wird durch Aggressionen von radikalen israelischen Siedlern weiter erschwert. In Khirbet Susiya, einem Dorf im Westjordanland, lebt Halima Khalil Abu Eid, die berichten muss, dass Siedler ihr Haus stürmten und der Familie Gewalt androhten. Laut dem UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) hat die Gewalt der Siedler und die Vertreibung von Palästinensern erheblich zugenommen.

Die Bewohner von Khirbet Susiya, die sich hauptsächlich mit Landwirtschaft und Schafzucht ernähren, sind zunehmend isoliert. Eingänge zum Dorf sind blockiert, und die Dorfbewohner sind gezwungen, über Mauern und Erdhügel zu klettern. Die IDF hat erklärt, dass sie die Sicherheit aller Bewohner aufrechterhalten werde, jedoch gibt es Berichte über über 240 Angriffe israelischer Siedler auf Palästinenser seit dem 7. Oktober, was im Durchschnitt sieben Angriffe pro Tag bedeutet.

Die internationale Gemeinschaft, einschließlich Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock und US-Präsident Joe Biden, hat die Gewalt im Westjordanland verurteilt. Aktivisten wie Yehuda Shaul fordern dringend eine politische Lösung, um ein beschleunigtes Vorgehen gegen Palästinenser zu verhindern und eine nachhaltige Basis für Frieden zu schaffen.

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Ort Jamun, Westjordanland, Palästina
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