Wien, am 30. Dezember 2024 - Das vielversprechende Projekt des "Campus der Religionen" in der Seestadt Aspern stagniert und zeigt bisher keinerlei Fortschritte. Das vorab geplante Gemeinschaftsprojekt von acht Religionsgemeinschaften, darunter auch die Islamische Glaubensgemeinschaft und die Israelitische Kultusgemeinde, wartet seit der Segnung des Baufeldes im Jahr 2015 auf konkrete Umsetzung. Der seit langem im Prozess steckengebliebene Bauplatz, der sich unmittelbar neben dem See und der Endstation der U2 befindet, steht nach wie vor brach, wie KAP berichtete.
Der Vorstand des Trägervereins, Harald Gnilsen, äußerte sich zur aktuellen Situation und erklärte, dass die Überarbeitung des ursprünglichen Konzeptes sich als schwierig erweise und die Finanzierung das größte Hindernis darstelle. Besondere Rückschläge, wie das Abspringen der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule und die Auswirkungen von COVID-19 sowie der Inflation, haben das Vorhaben erheblich verzögert. Kleinere Religionsgemeinschaften haben Schwierigkeiten, die notwendigen finanziellen Mittel aufzubringen. Nun wird nach alternativen Umsetzungen und Partnerorganisationen gesucht, um das Konzept stärker auf gemeinschaftliche Nutzung auszurichten, wie ORF berichtet.
Neue Perspektiven für den Campus
Obwohl es an konkreten Plänen mangelt, bleibt die Stadt Wien, vertreten durch Bürgermeister Michael Ludwig, ein starker Unterstützer des Projektes. Die Stadt hat das geplante Baufeld von 10.000 Quadratmetern bereits zur Verfügung gestellt, und die vertretenen Religionsgemeinschaften teilen weiterhin die Vision eines interreligiösen Zentrums. Matthias Geist, der evangelisch-lutherische Superintendent, hebt hervor, dass die neuen Überlegungen in Richtung gemeinschaftlicher Nutzung gehen. Zusätzlich sollen mögliche Sozialprojekte am Campus angesiedelt werden, um die ursprüngliche Idee des interreligiösen Austauschs zu verwirklichen.
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