In einem gemeinsamen Vorstoß zur Stärkung von Lehrberufen in Österreich hat Monika Sandberger, die Geschäftsführerin von zukunft.lehre.österreich, die Bedeutung der Lehre hervorgehoben. In einem Interview mit LEADERSNET betonte sie, dass die Ausbildung in Handwerksberufen mit akademischen Abschlüssen gleichwertig ist. Lehrlinge sind nicht nur entscheidend für die Bekämpfung des Fachkräftemangels, sondern tragen auch zur wirtschaftlichen Stabilität bei. Sandberger kritisierte diverse Klischees und forderte eine aktive Wertschätzung der Leistungen von Lehrlingen und Ausbildern, um die Attraktivität dieser Berufe zu steigern.
Besonders wichtig für die Zukunft der Lehre sind digitale Kompetenzen und Nachhaltigkeit. In einer sich rasch verändernden Arbeitswelt müssen Ausbildungsinhalte kontinuierlich angepasst werden. Die Integration modernster Technologien und der Umgang mit Künstlicher Intelligenz sind bereits vorgesehen. Damit die Lehre für junge Menschen, insbesondere für Mädchen in traditionell männlichen Berufen, attraktiver wird, sind Vorbilder und Mentoring-Programme notwendig, wie auch Ausbildungskompass berichtete.
Politische Forderungen und Ausbildungsinhalte
Die zukunft.lehre.österreich hat konkrete Forderungen an die zuständige Regierung formuliert, um die Lehre weiter zu stärken. Dazu gehören die Abschaffung von Prüfungsgebühren und eine verbesserte Berufsorientierung an Schulen. Laut Sandberger sollten zudem Lehrlinge unter 18 Jahren von Sozialversicherungsbeiträgen befreit werden, um ihnen einen leichteren Zugang zum Berufsleben zu ermöglichen. Unternehmen sind aufgefordert, ihre Ausbildungspraktiken zu modernisieren, um den Anforderungen der heutigen Zeit gerecht zu werden, einschließlich einer digitalen Ausstattung der Ausbildungsplätze.
Außerdem wird erwartet, dass die Politik steuerliche Entlastungen für Unternehmen, die Ausbildungsstätten aufbauen, sowie Unterstützung bei innerbetrieblichen Ausbildungskosten bereitstellt. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die Qualität der Ausbildung sicherzustellen und die Attraktivität der Lehre weiter zu erhöhen. Nur mit einem modernen Ansatz kann die Lehre in Österreich als gleichwertige Alternative zur akademischen Ausbildung positioniert werden und somit zur langfristigen Sicherung des Wirtschaftsstandorts beitragen.