Zugverkehr in Wörgl gestoppt: Kriegsrelikt sorgt für Evakuierung!

Wörgl, Österreich - Am Mittwochnachmittag, den 23.04.2025, wurde in Wörgl, Tirol, ein mögliches Kriegsrelikt nahe des Bahnhofs entdeckt. Bei Grabungsarbeiten um 13:40 Uhr stießen die Arbeiter auf den verdächtigen Fund, was umgehend die Sperre des Zugverkehrs und die Evakuierung umliegender Häuser zur Folge hatte. Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) teilten mit, dass die Dauer der Sperre der Bahnstrecke derzeit nicht abschätzbar ist. In der Zwischenzeit bemüht sich die ÖBB um die Organisation eines Schienenersatzverkehrs, was aufgrund der hohen Anzahl an Zügen und Fahrgästen jedoch eine Herausforderung darstellt.

Die Situation am Bahnhof Wörgl ist angespannt. Dort verkehren S-Bahnen, Regionalzüge sowie Fernverkehrszüge, sodass die Auswirkungen der Evakuierungsmaßnahmen weitreichend sind. Das Bahnhofsgebäude wurde bereits geräumt, und die evakuierten Personen fanden kurzfristig Unterkunft im Haus der Feuerwehr Wörgl. Mehrere Straßenzüge in der Umgebung sind ebenfalls von der Evakuierung betroffen. Erfreulicherweise bleibt der Autobahnzubringer zur Inntalautobahn (A12) für den Verkehr frei befahrbar, was die Lage etwas entlastet.

Rolle des Entminungsdienstes

Spezialisten des Entminungsdienstes wurden zum Fundort geschickt, um das mögliche Kriegsrelikt zu identifizieren und eine sichere Bergung vorzunehmen. Diese Experten sind geschult im Umgang mit Munition, die vor 1955 in Österreich eingesetzt wurde. Der Entminungsdienst hat seinen Hauptsitz in Wien und besitzt Außenstellen in Graz und Hörsching. Die Dienststelle ist rund um die Uhr für Einsätze bereit, um schnell auf verdächtige Funde reagieren zu können.

Zu den Aufgaben des Entminungsdienstes gehören das Identifizieren, Untersuchen und Bergen von „sprengkräftigen Kriegsrelikten“ aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. In den meisten Fällen erfolgt die Bergung kostenlos, und im Fall von gefährlichen Relikten wird die Sprengmunition entschärft und unschädlich gemacht. Sollte eine sichere Bergung vor Ort nicht möglich sein, werden die Objekte unter kontrollierten Bedingungen vernichtet. Jährlich führt der Entminungsdienst rund 1.000 Einsätze in verschiedenen Gebieten durch, darunter städtische und alpine Regionen sowie Gewässer.

Die Behörden warnen die Bevölkerung, bei verdächtigen Funden großen Abstand zu halten und sofort die Polizei oder das Bundesheer zu kontaktieren. Leichtfertiger Umgang mit Munition hat in der Vergangenheit bereits zu schweren Verletzungen geführt. Die aktuelle Situation in Wörgl verdeutlicht die Relevanz dieser Sicherheitsmaßnahmen.

Die Entwicklungen rund um den Fund und die Evakuierungsmaßnahmen werden weiterhin genau beobachtet. Während die Sicherheitskräfte an der Klärung des Sachverhalts arbeiten, bleibt die Situation für die Reisenden und Anwohner angespannt. Weitere Informationen werden von der ÖBB sowie den regionalen Behörden bekannt gegeben.

Für weitere Details zum Entminungsdienst und seiner Arbeit besuchen Sie bitte die Seiten des Bundesministeriums für Landesverteidigung.

Zusätzliche Informationen zur aktuellen Situation in Wörgl können in dem Bericht von oe24 nachgelesen werden.

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Ort Wörgl, Österreich
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