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Bei einem eindrucksvollen Vortrag in Wien versammelten sich über tausend Zuhörer, darunter zahlreiche Schüler, um den Nobelpreisträger Anton Zeilinger zu hören. Er legte besonderen Wert darauf, die junge Generation zur Reflexion über die Welt zu ermutigen. Zeilinger forderte eine grundlegende Reform des Bildungssystems: „Es braucht viel weniger Bürokratie. Auch für die Lehrer. Es braucht vielmehr auch Offenheit gegenüber Ideen“, erklärte er. Diese Veränderung soll es ermöglichen, dass Lehrer mehr Freiraum für kreative Lehrmethoden gewinnen, während gleichzeitig Leistungen der Schüler objektiv bewertet werden müssen. Auch bekannte er, dass in der heutigen Zeit oft zu viel erklärt werden müsse, wofür das, was gelehrt wird, gut sein soll – ein Prozess, der die Kreativität behindere.
Ein Plädoyer für die Zukunft
In seinem Festvortrag erinnerte Zeilinger an seine eigene Schulzeit, in der er als Außenseiter galt. „Ich war ein Außenseiter“, sagte er und wünschte sich, dass begabte junge Menschen in der Schule besser erkannt und gefördert würden, um ihre Talente zu entwickeln. Für den Physiker ist es entscheidend, dass diese Schüler mit „unbequemen“ Mitmenschen zusammengebracht werden, um mutige Entscheidungen zu treffen und Risiken einzugehen, die für echte Innovation notwendig sind. Zeilinger betonte, dass viele Publikationen heute nicht wirklich neu seien und wies darauf hin, dass der Fokus der Forschung auf Öffentlichkeit und Herausforderung gelegt werden sollte.
Zusätzlich äußerte Zeilinger bei der Veranstaltung seine Bedenken über die Trennung zwischen der neuen Digitaluni und der Johannes Kepler Universität, da dies für beide Institutionen nachteilig sei. „Das gehört in der Zukunft zusammengeführt“, bekräftigte er. Ebenso stellte er fest, dass es in Österreich immer noch an einer ausreichenden Unterstützung der Forschung fehle, besonders für Projekte, deren Ergebnisse unsicher sind. Diese Forderungen wurden durch die Grußworte von Alexander Van der Bellen und den zwischen ihm und dem KI-Chatbot ChatGPT durchgeführten Textexperimenten unterstrichen. Zeilinger und die Anwesenden waren sich einig, dass eine mutigere und offenere Herangehensweise an Bildung und Forschung notwendig ist, um das Potential der nächsten Generation optimal zu nutzen, wie auch von sn.at berichtet.
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