Zehntausende in Novi Sad: Trauer und Protest nach Bahnunglück
Am 1. November 2025 gedenken Zehntausende in Novi Sad der Opfer des Bahnhofunglücks vom Vorjahr. Regierung unter Druck.

Zehntausende in Novi Sad: Trauer und Protest nach Bahnunglück
Am 1. November 2025 versammelten sich Zehntausende von Menschen in Novi Sad, um der 16 Opfer des tragischen Bahnhofunglücks vom Vorjahr zu gedenken. Bei diesem Unglück, das am 1. November 2024 geschah, stürzte das neu renovierte Dach des Bahnhofs ein. Lediglich die 24-jährige Medizinstudentin Teodora Martinko überlebte, jedoch schwer verletzt. Anlässlich des Trauermarktes erklärte die Regierung unter Ministerpräsident Djuro Macut den heutigen Tag zum offiziellen Trauertag.
Stille Protestmärsche bewegten sich von 16 verschiedenen Punkten in der Stadt zum Bahnhof, wo um 11:52 Uhr 16 Minuten des Gedenkens an die Verstorbenen abgehalten wurden. Die Straßen waren überfüllt und viele Teilnehmer kamen verspätet, da der Verkehr stark eingeschränkt war und der Eisenbahnverkehr eingestellt wurde. Besonders auffällig war, dass bei der Gedenkfeier keine Trillerpfeifen oder Fahnen zu sehen waren, sondern nur vereinzelt schwarze Spruchbänder mit der Botschaft „Pamtimo“ (Wir erinnern uns).
Politische Reaktionen und Proteste
Die Gedenkveranstaltung in Novi Sad war die größte ihrer Art in der Geschichte der Stadt. Doch ein Jahr nach dem Unglück sind bis heute keine Anklagen gegen Verantwortliche erhoben worden. Unabhängige Experten sowie Oppositionspolitiker machen die Korruption und Schlamperei unter Präsident Aleksandar Vučić für die Tragödie verantwortlich. Seit diesem Vorfall protestieren Studenten und Bürger für die Wiederherstellung von Rechtsstaatlichkeit und fordern vorgezogene Parlamentswahlen.
Um auf die Dringlichkeit der Situation aufmerksam zu machen, kündigte Präsident Vučić letztlich an, dass es Ende des nächsten Jahres vorgezogene Wahlen geben wird. Er entschuldigte sich zudem bei den protestierenden Studenten. Doch Kritiker werfen der Regierung vor, die Proteste zu unterdrücken und die Teilnehmer mit abwertenden Begriffen wie „Terroristen“ und „Nazis“ zu beschimpfen.
Internationale Gedenkveranstaltungen
Die Trauer um die Opfer des Unglücks gab es auch über die Grenzen Serbiens hinaus. In Österreich fanden Gedenkveranstaltungen statt, unter anderem am Heldenplatz in Wien, wo 200 bis 300 Teilnehmer erwartet wurden. SPÖ-EU-Delegationsleiter Andreas Schieder forderte Sanktionen gegen Serbien und betonte die Notwendigkeit der Rechenschaftspflicht für die Verantwortlichen des Unglücks.
Parallel zu den Geschehnissen in Novi Sad wurden in Guinea-Bissau Militärbeamte festgenommen, die mutmaßlich einen Putsch planten. Diese Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die fragile politische Lage in mehreren Ländern und verdeutlichen die Probleme mit Korruption und Rechtstaatlichkeit. Die diesjährigen Herausforderungen in der Governance, die auch in der [KPM] unter anderem im Kontext von Korruption im öffentlichen Sektor behandelt werden, stehen als Mahnung dafür, wie wichtig die konsistente Anwendung von Rechtsstaatlichkeit und die Verantwortung politischer Führungsträger sind.
Es bleibt abzuwarten, ob die Gedenkveranstaltungen in Novi Sad und die damit verbundenen Proteste gegen die Regierung einen spürbaren Einfluss auf die Politik des Landes haben werden. Doch der Unmut in der Bevölkerung und die Forderung nach Gerechtigkeit für die Opfer bleiben unüberhörbar.
Für weitere Details zu den Gedenkfeiern in Novi Sad lesen Sie bitte vol.at, zu den politischen Unruhen in Guinea-Bissau besuchen Sie AP News und für Informationen zu aktuellen Forschungsprojekten über Korruption im öffentlichen Sektor klicken Sie auf KPM.