
Ein entscheidendes Thema in der Zahnmedizin Österreichs steht kurz vor einem Umbruch: Mit dem bevorstehenden EU-weiten Amalgamverbot, das am 1. Januar 2025 in Kraft tritt, wird ein dringender Handlungsbedarf sichtbar. Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) plant, Alkasit als Kassenleistung als Ersatz für das bisher verwendete Amalgam einzuführen. Doch die Reaktion der Zahnärzte ist eindeutig: Sie lehnen dies ab und fordern stattdessen die Akzeptanz von Glasionomerzement als kostengünstigere Alternative für die Patienten. Die Zahnärzteschaft argumentiert, dass diese Entscheidung zu einer weiteren Unsicherheit in der zahnärztlichen Versorgung führen könnte, da viele zahnärztliche Leistungen derzeit nicht kostendeckend sind, wie aus Berichten der Kleine Zeitung hervorgeht.
Diese brenzlige Situation wird durch die kürzlich abgebrochenen Verhandlungen zwischen der Österreichischen Zahnärztekammer und der Sozialversicherung am 8. November 2024 weiter verschärft. Die Zahnärztekammer bezeichnete das vorliegende Angebot der Sozialversicherung als wirtschaftlich unannehmbar. Der vorgeschlagene Plan sah vor, zusätzliche Leistungen zu erbringen, die jedoch nicht kostendeckend seien, was zu einer weiteren Ausdünnung der zahnärztlichen Versorgung führen könnte. Viele Vertragszahnärzte kämpfen bereits jetzt damit, ihre Kassenleistungen mit Privatleistungen zu subventionieren. Wie auch OTS berichtet, ist die Zahnärzteschaft nicht bereit, ohne grundlegende Änderungen im Gesamtvertrag und der Honorarordnung zu akzeptieren, wobei sie kostendeckende Tarife und ein stärkeres Augenmerk auf die zahnärztliche Prophylaxe fordert.
Dringender Bedarf nach Lösungen
Die Zukunft der zahnärztlichen Versorgung steht auf der Kippe. Es ist klar geworden, dass die Diskussion um den Amalgamersatz zwar dringend ist, aber nur ein Teil des größeren Problems darstellt, das eine grundlegende Reform der Honorare und Leistungen erfordert. „Die Frage des Amalgamersatzes muss ohne Frage zeitnah gelöst werden, doch ist dies nur einer von vielen Punkten, die zu klären sind“, so die Zahnärztekammer. Eine nachhaltige Verbesserung der zahnärztlichen Versorgung im niedergelassenen Bereich wird nur durch intensive Gespräche und bedeutende Änderungen möglich sein, um den Bedürfnissen der Zahnärzte und Patienten gerecht zu werden.
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