Die Lage für geflüchtete Ukrainer in Österreich spitzt sich vor dem kommenden Winter zu. Flüchtlingskoordinator Andreas Achrainer betont in einem Interview mit krone.at, dass monatlich etwa 1.500 bis 2.000 neue Flüchtlinge ankommen. Momentan leben rund 76.000 Ukrainerinnen und Ukrainer im Land, von denen 37.000 auf die Grundversorgung angewiesen sind. Dies stellt eine deutliche Abnahme im Vergleich zu den etwa 130.000 im Jahr 2022 dar, da viele in andere europäische Länder weitergezogen oder in die Ukraine zurückgekehrt sind.
Die Integration in den Arbeitsmarkt bleibt eine zentrale Herausforderung. Achrainer erklärt, dass viele, die in der Grundversorgung leben, aus Angst, ihre Unterkunft zu verlieren, zögern, einen Job anzunehmen. Diese Situation ist besonders bedenklich angesichts des Fachkräftemangels in Österreich, insbesondere im Gesundheits- und Pflegebereich, wo dringend qualifizierte Arbeitskräfte benötigt werden. Wien ist laut Achrainer besonders betroffen, da die Stadt über 140% ihrer Quoten erfüllt hat, während Kärnten als rückständig gilt und nicht genügend Möglichkeiten für die Integration bietet. Diese Diskrepanz wirft Fragen auf, wie man die vorhandenen Ressourcen besser nutzen und die Unterstützung für Geflüchtete weiter verbessern kann, wie es orf.at berichtet.
Herausforderungen der Unterstützung
Die Notwendigkeit, Hilfe auf allen Ebenen – Bund, Länder, Zivilgesellschaft – zu bündeln, wird zunehmend dringlicher. Der Präsident der Ukrainehilfe, Cornelius Granig, fordert mehr Jobchancen für die oft gut ausgebildeten Flüchtlinge. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf der Integration in den Arbeitsmarkt, sondern auch auf der Unterstützung der vulnerablen Gruppen unter den Geflüchteten, einschließlich 7.000 Seniorinnen und Senioren sowie Menschen mit Behinderungen und Kriegsverletzten. Die Organisation Nachbar in Not hebt hervor, dass durch Spenden bereits 100 Millionen Euro gesammelt wurden, um 2,5 Millionen Menschen zu unterstützen, was als ein positives Zeichen der Solidarität gewertet wird. Dennoch bleibt die Unterstützung unerlässlich, da die Ukraine vor dem härtesten Winter seit Beginn des Krieges steht.
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