Die Wahl des Wortes des Jahres bringt spannende Einblicke in die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen. Wie die Gesellschaft für Österreichisches Deutsch bekannt gab, lautet das Wort des Jahres 2024 „Renaturierung“. Dieser Begriff hat insbesondere durch das neu verabschiedete EU-Renaturierungsgesetz an Bedeutung gewonnen. Es beschreibt die Rückführung von genutzten Flächen und Gewässern in einen naturnahen Zustand und wurde mit 24 Prozent der Stimmen zum Gewinner gewählt, während das KI-Programm „ChatGPT“ und der Ausdruck „Swiftie“ den zweiten und dritten Platz belegten. Ein weiteres Highlight ist die Erwähnung des Unwortes des Jahres, welches mit 34 Prozent „Volkskanzler“ ist, ein Begriff, den FPÖ-Chef Herbert Kickl prägte und der wegen seiner nationalsozialistischen Konnotationen kritisiert wurde.
Ein internationaler Blick auf bedeutende Wörter
Neben Österreich hat sich auch in Deutschland das Wort des Jahres 2022, „Zeitenwende“, etabliert. Wie berichtet wird, hat Bundeskanzler Olaf Scholz diesen Begriff im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg verwendet. Dieser Ausdruck symbolisiert eine tiefgreifende Neubewertung der deutschen Wirtschafts- und Energiepolitik und zeigt die emotionale Wende in der Gesellschaft auf, die durch Ängste vor einem möglichen Dritten Weltkrieg geprägt ist. In anderen Ländern orientiert sich die Auswahl des Wortes des Jahres häufig an ähnlichen gesellschaftlichen Themen. So verzeichnete Großbritannien den Ausdruck „Goblin Mode“ und die USA wählten „Gaslighting“ als markante Begriffe, die die gesellschaftlichen Veränderungen und Herausforderungen des Jahres 2022 widerspiegeln.
Das Zusammenspiel der Wörter des Jahres aus verschiedenen Ländern veranschaulicht die kollektiven Empfindungen und Fragen, die den jeweiligen Gesellschaften unter den Nägeln brennen. Diese Resultate verdeutlichen, wie Sprache als Spiegel der Zeit fungiert, indem sie Gefühle, Ängste und Hoffnungen einfängt und dokumentiert, was in der Welt vor sich geht. So erregt das Wort „Inflation“ nicht nur in Österreich Aufmerksamkeit, sondern wird auch in Bulgarien als zentraler Begriff für die momentane Realität gewählt, die durch finanzielle Schwierigkeiten und Krisen geprägt ist.
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