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Wolf als Freund oder Feind? Die hitzige Debatte um den Schutzstatus in Österreich

In Österreich erfreut sich der Wolf einer überraschend positiven Wahrnehmung unter der Bevölkerung. Ein aktueller, umfassender Wolfsreport zeigt, dass 76 Prozent der Befragten die Rückkehr des Wolfes in die heimischen Wälder als Bereicherung empfinden. Zudem entfallen 83 Prozent der Stimmen auf eine positive Beurteilung seines Beitrags zum Naturschutz. Trotz dieser positiven Haltung bestehen jedoch erhebliche Wissenslücken: Fast die Hälfte der Österreicher:innen gibt an, unzureichend über das Verhalten des Wolfes informiert zu sein. Dies ergibt sich aus dem Bericht von Tierschutz Austria, wo die Biologin Leona Fux erklärt, dass der Wolf in der Lage ist, alte und kranke Tiere effizient zu jagen und damit zur Krankheitskontrolle in der Wildnis beiträgt. Diese Fakten scheinen jedoch im Schatten von Mythen und Fehlinformationen zu stehen, die persistente Ängste schüren, wie etwa der Glaube an eine unkontrollierte Fortpflanzung der Wölfe.

In einer sich zuspitzenden Debatte arbeiten mehrere anerkannte Umweltorganisationen, darunter Tierschutz Austria, vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) daran, den Schutzstatus des Wolfes zu verteidigen. Die Tiroler Regierung wird heftig kritisiert, da sie in der aktuellen Rechtslage die Tötung von Wölfen anstrebt, um wirtschaftliche Schäden zu umgehen. Der EuGH wird in den kommenden Tagen entscheiden, ob der Schutzstatus auf Grundlage der Flora Fauna Habitats-Richtlinie (FFH) gelockert oder beibehalten werden soll. Hierbei stehen entscheidende Fragen im Raum: Wie sollten Länder beim Wolfsschutz gleich behandelt werden und was genau unter einem „günstigen Erhaltungszustand“ zu verstehen ist? Die Kontroversen rund um den Wolf sind also nicht nur lokal, sondern von europäischer Bedeutung, da die Interpretation der EU-Richtlinien weite Folgen für den Artenschutz haben wird, wie von der tierschutz-austria.at berichtet.

Die Umfrageergebnisse zeigen zudem, dass die Bevölkerung dringend nach mehr Mitspracherechten von Umweltorganisationen und finanzieller Unterstützung für Tierhaltern verlangt. Dabei ist klar, dass Schutzmaßnahmen wie Herdenschutz, die unter anderem mit Zaunbau und Einsatz von Hütehunden bestehen können, sehr effektiv gegen mögliche Konflikte mit Nutztieren sind. Die Präsidentin von Tierschutz Austria, Madeleine Petrovic, bekräftigt, dass mit diesen Mitteln Wölfe effektiv ferngehalten werden können. Trotz der Bedenken der Landwirte sieht die breite Masse in der Bevölkerung kein ernsthaftes Problem mit Wölfen, sondern vielmehr dringenden Bedarf an Aufklärung und Unterstützung, um ein harmonisches Miteinander zu ermöglichen, wie im ersten großen Wolfsreport aufgezeigt wird.

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Laimgrubengasse 10, 1060 Wien, Österreich
Beste Referenz
ots.at
Weitere Infos
tierschutz-austria.at

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