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Die Immobilienwirtschaft in Österreich steht vor einer dramatischen Wende. Laut Gerald Gollenz, Obmann des Fachverbandes für Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), ist der Wohnungsneubau im Jahr 2024 im Vergleich zu 2023 um erschreckende 17,3 Prozent eingebrochen. In allen Sektoren – gewerblich, kommunal und gemeinnützig – hat sich der Markt verlangsamt, und die Prognosen für 2025 sind alles andere als rosig: Rund 7.700 Wohnungen weniger sollen entstehen, als noch im Vorjahr. Gollenz warnt, dass ohne weitere Krisen der Markt auf einem historisch niedrigen Niveau von etwa 27.000 neuen Wohnungen pro Jahr stagnieren wird, während vor den Rekordjahren noch über 40.000 Einheiten jährlich gebaut wurden. Die Auswirkungen sind klar: „Es handelt sich nicht nur um Statistiken, sondern um das Aus für viele Unternehmen und deren Beschäftigte“, so Gollenz.OTS berichtete über die generelle Marktentwicklung.
Politik muss dringend handeln
Die Situation wird durch die KIM-Verordnung weiter verschärft, die den Immobilienmarkt bereits stark belastet hat. Michael Pisecky, stellvertretender Obmann der WKÖ, fordert umgehend die Aussetzung dieser Regelung, um einem weiteren Einbruch der Branche entgegenzuwirken. Ansonsten drohe eine dramatische Reduktion der Neubauprojekte, wobei die Anzahl der freifinanzierten Eigentumswohnungen bis 2026 auf unter 1.800 Einheiten sinken könnte. „Unsere Mitgliedsunternehmen stehen mit dem Rücken zur Wand. Wir benötigen dringend einen Sanierungsturbo, um die rechtlichen Rahmenbedingungen zu verbessern“, so Pisecky, der auf die prekäre Situation von über 12.000 Betrieben und 26.000 Beschäftigten hinweist. Auch die Unterstützung durch die politischen Entscheidungsträger bleibt entscheidend, um die Branche zu stabilisieren und den Wohnungsbau wieder ins Laufen zu bringen.
Zusätzlich warnen Experten, darunter Johannes Wild, dass die instabile Rechtslage die kleinen, familiengeführten Unternehmen stark belaste. „Es braucht substanzielle Erleichterungen für alle Marktteilnehmer, um das Überleben dieser Betriebe zu sichern“, erklärt Wild. Der Fachverbandsobmann betont, wie wichtig eine sofortige politische Intervention sei, um den bevorstehenden Kollaps des Marktes abzuwenden. Tendenzen, die den Wohnungsneubau weiter gefährden, müssten umgehend gestoppt werden, um die Notwendigkeit von neuem und nachhaltig gebautem Wohnraum sicherzustellen. Die aktuelle Marktsituation ist kritisch, und das Angebot an Wohnraum in Österreich könnte in den kommenden Jahren drastisch abnehmen.WKO informierte über die aktuellen Bedrohungen in der Branche.
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