Die Immobilienbranche steht vor einem entscheidenden Wendepunkt: Die KIM-Verordnung läuft im Juni 2025 aus, und die Reaktionen aus der Wirtschaft sind durchweg positiv. Wie das Finanzmarktstabilitätsgremium (FMSG) bekannt gab, wurde entschieden, die bestehenden Regelungen nicht zu verlängern. Dies wird von vielen Vertretern der Branche, darunter Karlheinz Kopf, Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), als „außerordentlich erfreuliches Zeichen für die Wirtschaft“ gewertet. Kopf hebt hervor, dass die KIM-Verordnung in den vergangenen Jahren den Erwerb von Wohneigentum erheblich erschwert hat, was zu einer Stagnation im Wohnungsneubau führte. Nach seiner Einschätzung wird das Auslaufen der Regelung im kommenden Jahr eine wichtige Wende für die Immobilienbranche und damit auch für die Wirtschaft insgesamt bedeuten.
Parallel zu dieser Entwicklung zeigt eine aktuelle Umfrage von expertenbefragung.com, dass 67,78 % der befragten 500 Fachleute eine langsame, aber stetige Belebung des Eigentumswohnbaus nach dem Wegfall der KIM-Verordnung erwarten. Allerdings glauben 51,3 % der Experten, dass die Verordnung mehr Schaden als Nutzen gebracht hat, insbesondere durch steigende Mieten infolge des Rückgangs im Wohnbau. Zudem befürchten 51,17 % der Befragten, dass die Wohnungsknappheit noch mindestens drei bis fünf Jahre anhalten wird, was die Dringlichkeit von strukturellen Maßnahmen zur Stabilisierung des Marktes unterstreicht.
Stimmen aus der Branche
Josef Muchitsch, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Bau Holz (GBH), betrachtet das Ende der KIM-Verordnung als überfällig und sieht darin die Möglichkeit, dringend benötigte Impulse für die Branche zu setzen. Er betont, dass die KIM-Verordnung den Zugang zu Wohneigentum erschwert und die Aufträge für die Bauwirtschaft beeinträchtigt hat. Gerald Gollenz, Obmann des Fachverbandes der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der WKÖ, stimmt zu und hebt hervor, dass mit dem Auslaufen der Verordnung eine wesentliche Hürde für die Schaffung von Eigentum entfällt. Andreas Köttl, Präsident der Vereinigung Österreichischer Projektentwickler (VÖPE), äußert ebenfalls seine Erleichterung und fordert, das Wohnen nachhaltig leistbar zu halten.
Mit dem drohenden Auslaufen der KIM-Verordnung könnte sich 2025 ein neues Zeitalter des Wohnungsbaus anbahnen, welches sowohl der Bauwirtschaft als auch potenziellen Immobilienkäufern zugutekommt. Der Druck auf die Branche bleibt jedoch groß, da die Herausforderungen des Wohnungsmarktes nicht über Nacht gelöst werden können, und weitere Maßnahmen zur Stabilisierung und Belebung erforderlich sind.
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