Die ÖVP und SPÖ-regierten Bundesländer, darunter Wien, Kärnten und das Burgenland, bleiben trotz des Appells von Wissenschaftlern standhaft in ihrer Ablehnung des EU-Renaturierungsgesetzes. Sowohl Bundeskanzler Karl Nehammer als auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner haben klargestellt, dass die ÖVP an ihrem Nein festhält. Auch die SPÖ-geführten Bundesländer bekräftigen ihre ablehnende Haltung. Das geplante „Nature Restoration Law“ zielt darauf ab, mehr Wälder aufzuforsten, Moore zu renaturieren und Flüsse in ihren naturalen Zustand zu versetzen. Obwohl das Gesetz im EU-Parlament in abgeschwächter Form verabschiedet wurde, wurde es Ende März vom Rat der EU-Umweltminister aufgrund fehlender qualifizierter Mehrheit von der Agenda genommen.
Umweltministerin Leonore Gewessler wird durch die einheitliche Ablehnung der Bundesländer die Zustimmung verwehrt. Die Bundesländer könnten jedoch bis zum nächsten EU-Umweltrat im Juni ihre Stellungnahme überdenken. Der Wiener Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky betont Wiens Engagement für Biodiversität und Umweltschutz, aber es bestehen Bedenken, besonders im Hinblick auf die Wiedervernässung von Mooren und budgetäre Fragen. In Kärnten und dem Burgenland wird die Idee der Renaturierung grundsätzlich unterstützt, aber es gibt Bedenken hinsichtlich unrealistischer Zielvorgaben und fehlender finanzieller Mittel.
Landeshauptmann Peter Kaiser aus Kärnten unterstreicht den Schutz von Natur und Umwelt und betont, dass Maßnahmen realitätsnah geprüft werden müssen. Auch im Burgenland wird die Grundsatzidee der Renaturierung unterstützt, jedoch gibt es Bedenken bezüglich der Umsetzbarkeit und offener Fragen zur Verordnung. Trotz fortlaufender Diskussionen fehlen noch Antworten auf wesentliche Fragen, wie den Bezugszeitraum für Wiederherstellungsmaßnahmen. Es bleibt abzuwarten, wie die Bundesländer auf die Herausforderungen des EU-Renaturierungsgesetzes reagieren werden.