In einem eindringlichen Appell hat Burgenlands Wirtschaftskammerpräsident Andreas Wirth die drängenden Forderungen der Unternehmer an die neue Bundesregierung formuliert. Er warnt vor stagnierenden Wirtschaftsbedingungen in Österreich und betont, dass die Unsicherheit und mangelnde Planungssicherheit den Investitionswillen hemmen. In der aktuellen Ausgabe von Burgenlands Wirtschaft äußert Wirth, dass die Unternehmen dringend Klarheit benötigen und fordert eine verstärkte Fokussierung auf Standortpolitik, da Österreichs Attraktivität für Investoren erheblich gelitten hat. „Die Lohnstückkosten steigen unaufhörlich. Wenn wir nicht handeln, wandern Investoren ins Ausland ab“, erklärt Wirth. Die steilen Anstiege der Arbeitskosten – seit 2009 um beinahe 50 Prozent – belasten die Unternehmen massiv, wie auch das hohe Steuerniveau auf Arbeit, das mit 47 Prozent zu den höchsten in Europa gehört. „Wir müssen dringend die Lohnnebenkosten senken!“, fordert Wirth unmissverständlich, während neue Steuern, wie von der SPÖ vorgeschlagen, nur weiteres Unheil bringen würden, wie er exxpress.at klarstellt.
Forderung nach Arbeitszeitreform und weniger Bürokratie
In seiner Kritik an den aktuellen Arbeitszeitmodellen warnt Wirth davor, dass eine generelle Arbeitszeitverkürzung nicht nur viele Aufträge gefährden würde, sondern auch die Finanzierung des Sozialstaates unter Druck setzen könnte. Mit einem Rückgang der Durchschnittsarbeitszeit auf 29,2 Stunden pro Woche seit 2004 sieht er die Fähigkeit des Landes, den sozialen Wohlstand aufrechtzuerhalten, in Gefahr. Die Notwendigkeit einer flexiblen und leistungsorientierten Arbeitsmarktpolitik ist für Wirth entscheidend: „Eine Reduktion der Arbeitszeit wird unseren Sozialstaat gefährden“, so Wirth. Zudem prangert er die Bürokratie als Bremsklotz für Unternehmen an und fordert ein klar strukturiertes Regelwerk, damit Unternehmer sich wieder auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können. „Wir brauchen einen Schulterschluss aller Menschen, um gemeinsam Lösungen zu finden und die Finanzierungsgrundlage des Sozialstaates zu sichern“, fasst Wirth seine Überzeugung zusammen.
Die Herausforderungen, vor denen Österreichs Wirtschaft steht, sind unübersehbar. „Wir müssen jetzt handeln und dürfen nicht auf weitere Steuern spekulieren, sondern müssen Anreize schaffen, um das Investitionsklima zu verbessern“, schließt Wirth seinen Appell. Während die politische Diskussion über zukünftige Steuerreformen andauert, sieht der Wirtschaftskammerpräsident dringenden Handlungsbedarf, um die wirtschaftliche Lage nachhaltig zu stabilisieren und zu verbessern. In einer Zeit, in der die Notwendigkeit einer starken wirtschaftlichen Basis wichtiger denn je ist, bleibt abzuwarten, ob die neue Regierung den richtigen Kurs einschlagen kann.
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