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Wirtschaftskammer Österreich: Neue Hoffnung für 24-Stunden-Betreuer:innen!

Eine längst überfällige Maßnahme steht uns bevor: Die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und der nahe stehende Verein unjong haben angekündigt, einen Fonds zur Unterstützung der Sozialversicherungsbeiträge für 24-Stunden-Betreuer:innen einzurichten. Dies ist eine Reaktion auf jahrelange Kritik von vidaflex, einer gewerkschaftlichen Initiative für Ein-Personen-Unternehmen, die darauf hinweist, dass die WKÖ das Problem der unzureichenden Vergütung und Sozialversicherungsleistungen für Betreuer:innen lange ignoriert hat. Michael Fedorcio, Generalsekretär von vidaflex, äußerte sich kritisch zur verzögerten Reaktion der WKÖ und betonte die Dringlichkeit, die Arbeitgeberbedingungen für diese vitalen Berufsgruppen zu verbessern, besonders angesichts der wachsenden Personalnotstand mit bis zu 8.000 fehlenden Betreuern.

Unzureichende Maßnahmen und notwendige Reformen

Während die Einrichtung des Fonds als erster Schritt positiv zu bewerten ist, fordert vidaflex grundlegende Reformen, um die hohen Sozialversicherungsbeiträge und niedrigen Pensionen zu adressieren, die viele Betreuer:innen von einer Tätigkeit in Österreich abhalten. Fedorcio warnt, dass die derzeitige Situation die Pflegeversorgung für Tausende Menschen gefährdet. vidaflex drängt die WKÖ und unjong dazu, über oberflächliche Maßnahmen hinauszudenken und echte, langfristige Lösungen zu finden. Um dies zu erreichen, könnte die Generalsekretärin von unjong, Bibiana Kudziova, durch eine Mitgliedschaft bei vidaflex eine deutliche Botschaft senden und gemeinsam für die Rechte der Betreuer:innen kämpfen, was auch Zugang zu wichtigen Leistungen wie einer Rechtsschutzversicherung bieten würde.

Laut einer Analyse der WKÖ zu den Steuer- und Abgabenbelastungen zeigt sich, dass Österreich eine der höchsten Teilzeitquoten in Europa hat, was unter anderem auf das heimische Steuer- und Abgabensystem zurückzuführen ist. Das System begünstigt Teilzeitkräfte, indem es ihnen nicht die nötigen Anreize gibt, zur Vollzeitbeschäftigung zu wechseln, was wiederum die Verfügbarkeit von Fachkräften, wie sie in der Pflege dringend benötigt werden, weiter einschränkt. Über 30 % der Arbeitskräfte sind Teilzeit beschäftigt, was sich negativ auf die allgemeine Wirtschaftlichkeit und die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs auswirkt. Diese Aspekte verdeutlichen die Notwendigkeit einer umfassenden Reformpolitik, um den Pflege- und Betreuungseinrichtungen die notwendigen Ressourcen und Anreize zu bieten, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, so wie auch die WKÖ in ihrer aktuellen Analyse beschreibt.

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Ort des Geschehens


Details zur Meldung
Genauer Ort bekannt?
Laimgrubengasse 10, 1060 Wien, Österreich
Beste Referenz
ots.at
Weitere Quellen
wko.at

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