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In Vorarlberg, im beeindruckenden Naturwaldreservat Rohrach, sind bedeutende Fortschritte in der Forschung zur Biodiversität zu verzeichnen. Seit seiner Unterschutzstellung vor 30 Jahren wird dieser 50 Hektar große Wald in den Gemeinden Hohenweiler und Möggers sorgfältig beobachtet und liefert wertvolle Daten für die europäische Naturwaldforschung. Im geschützten Bereich wurde jegliche forstliche Nutzung bereits 1992 verboten, was eine ungestörte Entwicklung der Flora und Fauna ermöglicht hat. So konnten beeindruckende 26 Großpilzarten zum ersten Mal in Vorarlberg und sogar zwei erstmals in ganz Österreich nachgewiesen werden. Zudem wurden 34 Käferarten auf der Roten Liste dokumentiert, darunter der Rindenschröter und der Schaufelkäfer, wie vorarlberg.orf.at berichtet.
Ein Schlüssel zur erstaunlichen Artenvielfalt in diesem Naturwald ist der hohe Anteil an Totholz, der absterbenden Bäume und Äste, die entscheidend für den Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten sind. Die empfohlene Menge an Totholz in Wäldern liegt bei fünf bis zehn Prozent, doch zunehmend gibt es in diesen Lebensräumen einen Mangel daran. Der stetige Anstieg des stehenden Totholzvorrats in österreichischen Wäldern seit 1960, der mittlerweile fast das Dreifache beträgt, zeigt jedoch positive Entwicklungen. Österreich hat nun einen größeren stehenden Totholzvorrat als das gesamte Holzvorratsniveau Luxemburgs, mit einem Durchschnitt von 30 m³ Totholz pro Hektar, wie auch waldgeschichten.com feststellt.
Innovative Messmethoden zur Totholzbestimmung
Um den Totholzanteil präzise zu messen, erprobt der Geodät Jakob Galle von der TU Wien verschiedene Techniken für seine Masterarbeit. Dabei vergleicht er die traditionelle Feldmessung, das Drohnen-Laserscanning und die terrestrische Laserscanning-Methode. Galles Fazit ist, dass keine der Methoden alleine perfekt ist. Die effektivste Lösung erfodert eine Kombination aus Drohnen, die einen Überblick bieten, und Bodenscannern für Detaillierungen.
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