In Österreich zeigt sich ein besorgniserregender Trend: Laut zuletzt veröffentlichten Daten haben 10,6 Prozent der Volksschülerinnen und Volksschüler nicht die erforderlichen Deutschkenntnisse, um dem Unterricht zu folgen. Dies ist besonders alarmierend, da sich die Anzahl der Schülerinnen und Schüler in den Schulen weiter erhöht hat. Im aktuellen Schuljahr 2023/24 stehen nun 1.172.406 Kinder und Jugendliche in den Klassenräumen, ein Anstieg von 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie oe24.at berichtet.
Die Anzahl der außerordentlichen Schüler*innen, die intensivere Sprachförderung benötigen, steigt in Wien ebenfalls. Bis zum 1. Oktober 2024 waren von 73.280 Schülerinnen und Schülern an öffentlichen Wiener Volksschulen 15.613 als außerordentlich eingestuft, was etwa 21 Prozent ausmacht. Dies stellt eine leichte Zunahme im Vergleich zur vorherigen Erhebung dar. Besonders betroffen sind Kinder mit Migrationshintergrund, die durch Krisenherde wie den Krieg in Syrien und die Ukraine geflüchtet sind. Diese Bewegungen haben zu einem signifikanten Anstieg der Schülerzahlen geführt, wie presse.wien.gv.at erläutert.
Deutschkenntnisse als Notwendigkeit
Wiener Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr betont die Wichtigkeit der deutschen Sprache für die Integration. „Deutsch ist nicht optional, sondern Pflicht!“, erklärt er. Das Stadtbild in Wien wird durch eine große Zahl an Kindergärten geprägt, in denen bereits etwa 60 Prozent der Kinder eine andere Erstsprache als Deutsch sprechen, was den Bedarf an Sprachförderung zusätzlich verstärkt. Trotz der Initiativen wie dem Wiener Sommerlernen, das kostenlose Deutschkurse für geflüchtete Kinder in den Ferien anbietet, bleibt die Anwendung von Ressourcen unzureichend. Die Stadt sieht sich daher gezwungen, Mittel aus anderen Bereichen für die Sprachförderung einzusetzen, was langfristig die Qualität der Angebote gefährden könnte.
