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Am 5. Februar 2025 trat der FGM-Beirat der Stadt Wien mit neuen Handlungsempfehlungen zur Betreuung von Frauen, die von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen sind, an die Öffentlichkeit. In Österreich sind rund 11.000 Frauen betroffen, davon leben 6.300 in Wien. Die Empfehlungen zielen darauf ab, medizinisches Fachpersonal auf den Umgang mit diesen Patientinnen zu sensibilisieren und ihnen die erforderliche Unterstützung zu bieten. Anlässlich des Internationalen Tags gegen Genitalverstümmelung am 6. Februar wird diese Thematik besonders in den Fokus gerückt, wie von der Stadt Wien berichtet.
Die neuen Handlungsempfehlungen beinhalten spezifische Hinweise für Schwangere, die unter den Folgen von FGM leiden. So wird betont, dass eine Spontangeburt gut vorbereitet werden kann, wenn bereits bei der Geburtsanmeldung gezielt nach dem Vorliegen von FGM gefragt wird. Die Autorinnen, darunter Gynäkologinnen und Psychologen, zeigen auf, wie wichtig es ist, geschulte Dolmetscherinnen einzubeziehen, um eine kultursensible Betreuung zu gewährleisten. Dazu kommen Informationen über die psychischen Folgen von FGM, die den betroffenen Frauen oft eine Art von Kontrolle über ihren eigenen Körper nehmen und zu erheblichen psychischen Belastungen führen können, berichtet die Stadt Wien.
Multidisziplinäre Ansätze zur Unterstützung
Die Empfehlungen enthalten ebenfalls umfassende Informationen über die erforderliche Nachsorge sowie über die spezifischen gesundheitlichen Risiken, die bei FGM auftreten können, wie Fisteln oder Probleme mit der Menstruation. Darüber hinaus enthält die Anleitung Verweise auf spezialisierte Zentren, die eine fachgerechte Behandlung für betroffene Frauen anbieten. Michael Binder, der Medizinische Direktor des Wiener Gesundheitsverbunds, hebt hervor, dass Wien in der Behandlung von FGM-Betroffenen eine Vorreiterrolle einnimmt, die sich über zahlreiche Initiativen erstreckt.
Zusätzlich wird auf die Notwendigkeit hingewiesen, das Bewusstsein innerhalb der Gesellschaft und des Gesundheitssektors zu schärfen. Gesundheitsexpertinnen unterstreichen die Bedeutung von kultursensiblen Beratungsstellen, die eine zentrale Rolle dabei spielen, betroffene Frauen über die gesundheitlichen Risiken aufzuklären und sie an entsprechende Einrichtungen zu vermitteln. Diese Lösungsansätze sind nicht nur notwendig, sondern auch eine Reaktion auf die anhaltende Stigmatisierung, mit der viele FGM-betroffene Frauen konfrontiert sind, was in den Publikationen der Stadt Wien klar artikuliert wird.
Mehr zu den Handlungsempfehlungen von Wien sowie weitere Informationen über die Aktivitäten zum Thema FGM in Wien sind in den Veröffentlichungen der Stadt zu finden.Ort des Geschehens
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