Ein beispielloser Fall erschüttert derzeit Wien: Der 26-jährige Sabawun S., ein ehemaliger Bodybuilder und aufstrebender Influencer, steht im Verdacht, seinen 70-jährigen Vermieter Hans S. mit mehreren Messerstichen brutal ermordet zu haben. Bei der Haftverhandlung am Wiener Landesgericht am Montag zeigte sich der mutmaßliche Täter völlig uneinsichtig. Trotz der eindeutigen Aussagen eines Sachverständigen, der eine schwere Schizophrenie und Größenwahn diagnostizierte, bestreitet S. vehement die Tat. „Ich kann niemanden umgebracht haben. Denn Herr S. lebt noch“, rief er der verwunderten Richterin zu, während seine Anwältin, Astrid Wagner, sich sichtlich enttäuscht von der Situation zeigte. Ohne den Willen zur Verlegung in ein forensisch-therapeutisches Zentrum bleibt der Beschuldigte nun vorerst in Haft, und der Fall wird in die nächste Instanz geschickt, da er nicht freiwillig für eine vorläufige Unterbringung stimmte.
Asylbewerberleistungen in Deutschland
Der Fall von Sabawun S., der als Flüchtling aus Afghanistan in Österreich lebt, wirft auch Fragen über die soziale Unterstützung für Asylbewerber auf. In Deutschland, wo ähnliche Fälle besprochen werden, regelt das Asylbewerberleistungsgesetz, dass Asylbewerber in den ersten 36 Monaten ihres Aufenthalts Leistungen für grundlegende Bedürfnisse erhalten. Diese beinhalten Ernährung, Unterkunft, Heizung und Gesundheitspflege. In Erstaufnahmeeinrichtungen erfolgt die Auszahlung dieser Leistungen meist in Form von Sachleistungen, während in den anschließenden Unterkünften in Städten und Landkreisen Geldleistungen bevorzugt werden, um den persönlichen Bedarf zu decken, so heißt es auf jum.baden-wuerttemberg.de.
Es bleibt abzuwarten, wie sich der Fall um den mordverdächtigen Sabawun S. weiterentwickeln wird. Die anhaltenden psychischen Probleme des Verdächtigen werden in den kommenden Verfahren eine entscheidende Rolle spielen und könnten den Ausgang wesentlich beeinflussen. Seine momentane Situation und das ständige Ringen um die Unschuldsvermutung im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen machen diesen Fall zu einem der am meisten diskutierten in der aktuellen Medienlandschaft.