
Am 25. März 2025 wurden in Wien neue Regeln für die Vergabe von Gemeindewohnungen und geförderten Wohnungen angekündigt. Judith Pühringer, die Spitzenkandidatin der Grünen, äußerte jedoch Bedenken, dass diese verbesserten Vergaberegeln nur wenig nützen werden, solange es kaum günstigen Wohnraum gibt. In den letzten Jahren zeigt sich ein besorgniserregender Trend: Die Zahl der geförderten Wohnungen in Wien befindet sich auf einem Tiefpunkt mit einem signifikanten Rückgang der Neubauten.
Aktuellen Berichten zufolge sind von den angekündigten 5.500 Gemeindewohnungen weniger als ein Drittel tatsächlich fertiggestellt. Diese Situation hat zur Kritik an den hochschwelligen Vergabekriterien für den Gemeindebau geführt. Während unter der früheren Rot-Grün-Koalition jährlich rund 7.000 geförderte Wohneinheiten geschaffen wurden, sank diese Zahl unter der aktuellen Rot-Pink-Koalition auf lediglich 2.768.
Soziale Wohnbaupolitik im Fokus
Ein zentrales Anliegen der Grünen ist die Bekämpfung der Zweckentfremdung von Wohnbaugeldern und die Forderung nach einem klaren Vorrang für sozialen Wohnbau. Das erklärtes Ziel bis 2030 sieht vor, 35.000 neue leistbare Wohnungen zu schaffen, davon 25.000 als gemeinnützige und 10.000 als Gemeindewohnungen. Die Problematik wird zudem durch die geltenden Kriterien für den Zugang zum sozialen Wohnbau verstärkt, die viele potenzielle Mieter ausschließen.
Die Stadt Wien hat mit der Wohnberatung Wien eine zentrale Anlaufstelle eingerichtet, die umfassende Informationen zu Gemeindewohnungen, geförderten Miet- und Genossenschaftswohnungen sowie Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten bietet. Für die Beantragung des Wiener Wohn-Tickets müssen bestimmte Kriterien für geförderte Wohnungen erfüllt werden, und ein Nachweis eines dringenden Wohnbedarfs kann erforderlich sein.
Entwicklung des sozialen Wohnbaus
Der soziale Wohnbau in Wien hat sich als effizientes und krisenresistentes Modell etabliert, das für breite Bevölkerungsschichten zugänglich ist. Der Anteil der dauerhaft sozial gebundenen Wohnungen ist kontinuierlich gewachsen und liegt aktuell bei rund 400.000. Im Vergleich zu freifinanzierten Wohnungen sind die Mieten im sozialen Wohnbau deutlich niedriger, was eine Umverteilung von unten nach oben verhindert und für stabile Wohnverhältnisse sorgt.
Im Hinblick auf die zukünftigen Herausforderungen betont die IBA Wien, dass soziale Treffsicherheit und soziale Durchmischung relevante Themen sind. Die Vergabepraxis im sozialen Wohnbau wird weiterhin kritisch beleuchtet, und es bestehen Bestrebungen, diese zu optimieren. Ein weiterer wesentlicher Aspekt der sozialen Wohnungspolitik in Wien ist, dass seit 2019 50 % der Neubauwohnungen als SMART-Wohnungen errichtet werden müssen, die zu einer niedrigeren Miete angeboten werden.
Die Wohnberatung Wien ist für die Bürgerinnen und Bürger die erste Anlaufstelle, um Klarheit über verfügbare Wohnungsmöglichkeiten zu erhalten. In Anbetracht des bestehenden Wohnraummangels und der hohen Nachfrage wird der Erfolg der aktuellen Maßnahmen entscheidend sein, um das Ziel einer bedarfsgerechten und leistbaren Wohnungsversorgung in Wien zu erreichen.
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