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Wien macht ernst im Kampf gegen die sommerliche Hitze: Rund 100 Millionen Euro stehen bereit, um die Stadt durch eine massive Begrünungs- und Entsiegelungsoffensive zukunftsfähig zu gestalten. Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky und Planungsstadträtin Ulli Sima verkünden stolz, dass bereits 320 Projekte seit 2021 initiiert wurden, um unter anderem schattenspendende Bäume und grüne Flächen zu schaffen. Laut der Bilanz haben diese Maßnahmen Investitionen von über 142 Millionen Euro ausgelöst, was die größte Entsiegelungs- und Begrünungsaktion in der Geschichte der Stadt darstellt, wie auf ots.at berichtet wird.
Vorzeigeprojekte für ein grüneres Wien
Die Projekte konzentrieren sich auf die Schaffung vielfältiger Grünflächen in allen Bezirken, einschließlich Wasserspielen, neuen Radwegen und entsealtem Asphalt. Der Christian-Broda-Platz in Mariahilf hat sich von einer asphaltierten Fläche in eine grüne Oase mit 35 neuen Bäumen und mehr als 1.300 Quadratmetern zusätzlichen Grünräumen gewandelt. Innovative radfreundliche Maßnahmen wurden ebenfalls in der Universitätsstraße umgesetzt, wo breite Radwege und neue Bäume die Aufenthaltsqualität verbessern. Über 1.000 Quadratmeter Fläche wurden entsiegelt, um Fußgänger*innen mehr Platz und Sicherheit zu bieten.
Die aktuellen Maßnahmen sind besonders wichtig angesichts des Klimawandels, der Städte wie Wien zu wärmeren Orten macht. Eine Studie des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW) und der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) stellt fest, dass durch Bäume und Grünflächen die Temperaturen signifikant gesenkt werden können. Während des heißen Sommers 2019 erlebten Städte wie Wien Temperaturen, die bis zu sieben Grad Celcius über denen der Umgebung lagen, wie auf vienna.at berichtet wird. Die Forschungsleiterin Cecilie Foldal fordert von den Städten, mehr auf die Wichtigkeit von Stadtgrün zu achten, um ein angenehmeres Mikroklima zu schaffen.
Insgesamt stehen die Zeichen auf eine nachhaltige und klimafreundliche Stadtentwicklung, die nicht nur gegen die Hitze gewappnet ist, sondern auch den urbanen Raum lebenswerter macht. Die Wiener Arbeiten zeigen beispielhaft, wie Urban Forestry aktiv gefördert werden kann, um das Wohlfühlklima für die Bürger*Innen zu erhöhen.
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