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Wiener Stadtentwicklungsplan 2035: Grünes Licht oder Stillstand?

Am 24. März 2025 äußerte sich Peter Kraus, Stadtrat der Grünen Wien, enttäuscht über den neuen Entwurf des Stadtentwicklungsplans 2035. Er kritisierte den Plan als vage und mutlos, während Wien mit drängenden Herausforderungen konfrontiert ist, wie der Klimakrise, dem Ausbau erneuerbarer Energien, der Mobilitätswende und dem unzureichenden Grünflächenanteil.

Heidi Sequenz, Planungssprecherin der Grünen Wien, schloss sich dieser Kritik an und bemängelte das Fehlen bewährter Konzepte für Grünräume, öffentliche Räume und die Mobilität. Laut Kraus gibt es zudem gravierende Mängel im Mobilitätsbereich, insbesondere das Fehlen konkreter Projekte wie 17 neue Straßenbahnlinien und 9 Erweiterungen im Wien Plan, was die stagnierenden Modal-Split-Entwicklungen im Verkehrssektor verschärft.

Kritik am Entwicklungsprozess

Der Mangel an ambitionierten Projekten wird als besorgniserregend angesehen. Kraus forderte klare Strategien für die Energiewende in Gemeindebauten, da nur ein Prozent der Gemeindewohnungen derzeit Strom aus Solarenergie beziehen. Der Entwicklungsprozess des Plans wurde ebenfalls stark kritisiert. Sequenz stellte fest, dass es keine Einbindung von Expert:innen, NGOs oder der Zivilbevölkerung gab, was die Transparenz und die Qualität des Plans negativ beeinflusste.

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Der Wien-Plan, der als zentrales Steuerungselement für die räumliche und strukturelle Entwicklung der Stadt fungiert, wird alle zehn Jahre überarbeitet. In der aktuellen Version sind Festlegungen zu Siedlungsgrenzen, einer Strategie zur Öffentlichen Verkehrsanbindung und einem übergeordneten Radwegenetz enthalten. Bürgermeister Michael Ludwig hebt hervor, dass der Ruheraum der Stadt in den kommenden zehn Jahren auf mindestens 50 Prozent festgeschrieben wird.

Umwelt- und Lebensqualität im Fokus

Der Plan umfasst acht Themenbereiche, darunter die Siedlungsentwicklung, die soziale Stadt sowie die Energiewende. Ulli Sima, Planungsstadträtin, beschreibt den Wien-Plan als vereinfachten und kompakten Leitfaden, der bestehende Erfolgsmaßnahmen fortsetzt und neue Regeln einführt. So sollen neue urbane Zentren mit vielfältigen Angeboten entstehen, und die Erreichbarkeit urbaner Zentren wird optimiert.

Wissenschaftlich fundierte Strategien zur nachhaltigen Stadtentwicklung, die auf sozialer, ökonomischer und umweltbezogener Nachhaltigkeit basieren, gewinnen zunehmend an Bedeutung. Der Fokus liegt auf der Integration dieser Ziele sowie der Bürgerbeteiligung, um tatsächliche Akzeptanz und Umsetzbarkeit der Projekte sicherzustellen. Innovative Ansätze in der grünen Infrastruktur, wie urbane Gründächer und Stadtgärten, spielen eine wichtige Rolle bei der Umsetzung nachhaltiger Konzepte.

Im April 2025 wird der Wien-Plan dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt und soll nach der Genehmigung für die nächsten zehn Jahre gültig sein. Die Grünen fordern jedoch ein ambitionierteres Vorgehen mit verbindlichen Zielen und klaren Ansagen, um die Stadt auf die Herausforderungen der Zukunft optimal vorzubereiten.

Ort des Geschehens


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Genauer Ort bekannt?
Wien, Österreich
Beste Referenz
ots.at
Weitere Quellen
wien.gv.at

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