WIEN (dpa-AFX) – Die internationale Konferenz in Wien zielt darauf ab, den langjährigen Bemühungen zur Regulierung von Autonomen Waffensystemen neuen Schwung zu verleihen. Das Außenministerium Österreichs hat zu diesem Treffen eingeladen, nachdem Expertengespräche in den letzten zehn Jahren in Genf keine diplomatischen Verhandlungen über ein Regelwerk hervorgebracht hatten.
Autonome Waffensysteme, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz selbstständig Ziele auswählen oder bekämpfen können, haben aufgrund der Konflikte im Gazastreifen und in der Ukraine besondere Aufmerksamkeit erlangt. Es wurde bekannt, dass Israels Armee ein KI-gestütztes System einsetzt, um rasch potenzielle Angriffsziele vorzuschlagen. Medienberichten zufolge nutzt die Ukraine Drohnen mit KI, die ihre Ziele auch bei elektronischer Störung der Funksteuerung durch russische Seiten finden können.
Die technologische Entwicklung hin zu zunehmend autonomen Waffen mit geringerem menschlichem Input wirft Fragen auf. Die Konferenz in Wien wird Diskussionen darüber führen, wie viel menschliche Kontrolle erforderlich ist. Ebenso sollen Themen wie der potenzielle Einsatz solcher Technologien durch Terroristen und die Gefahren eines KI-Wettrüstens erörtert werden.
Etwa 130 Staaten, Vertreter der Vereinten Nationen, Nichtregierungsorganisationen und Forschungsinstitute werden an der zweitägigen Konferenz teilnehmen. Die Ergebnisse ihrer Debatten sollen in einen Bericht von UN-Generalsekretär António Guterres für die nächste Generalversammlung der Vereinten Nationen einfließen. Während einige Länder zumindest offene Ansätze für einen unverbindlichen Verhaltenskodex zeigen, hat sich Russland in Genf gegen rasche Beschränkungen auf diesem Gebiet ausgesprochen.